Volles Haus war für „Relevent“nicht relevant
INTERVIEW. 23.000 Fußballfans lockte Bayern gegen Paris St. Germain ins Stadion. IFCS-Boss Kian Walizadeh organisierte das Spiel, empfahl Ticketpreise und stritt mit dem ÖFB.
Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher: Mittlerweile sind Bayern München und Paris St. Germain wieder abgereist. Die große Euphorie ist vorüber. Zurück bleibt die nüchterne Wahrheit. Wie lautet Sie?
Das Spiel wird ebenfalls seitens des International Champions Cup (ICC) bei dessen Europa-Stationen in die Geschichte eingehen. Es hatte mit Abstand die meisten Zuschauer, wohl auch weil es die interessanteste Paarung gewesen ist. Für mich war es extrem wichtig, dass die Leute nach dem Schlusspfiff applaudiert hatten und zufrieden nach Hause gegangen sind.
Ihre Agentur „International Football Camps Styria“galt als Schnittstelle von Rechteinhaber „Relevent Sports“. Ein Gerücht besagt, dass für dieses Spiel etwa sieben Millionen Euro budgetiert worden sind. Stimmt das?
Es hat wirklich eine Unmenge gekostet. Fernab zum französischen Supercup im Vorjahr. Ich hatte allerdings keinen Einblick in die Verträge. Diese schloss „Relevent“direkt mit den Klubs ab.
Das heißt, sie waren gar nicht in budgetäre Angelegenheiten eingeweiht?
Korrekt. Aus Erfahrung würde ich aber dieses Spiel auf 2,5 Millionen Euro schätzen. Für Ununser terkünfte, Privat-Charterflüge und sogar Antrittsgelder.
Wie finanziert sich dieses Geschäftsfeld?
Aus Eintrittsgeldern, also Tickets, Werbung und Sponsoren sowie aus TV-Rechten.
Die Ticketpreise haben für Aufsehen gesorgt. Sogar in Deutschland, wo Fußball eigentlich einen viel höheren Stellenwert genießt. Warum wurden sie nicht familienfreundlicher gestaltet?
Ich war ehrlich gesagt sogar in die Preisgestaltung mit eingebunden, weil „Relevent Sports“über keine Erfahrungswerte verfügte. In den teuersten Sektoren blieben aber nur 200 Stück Karten übrig. Ich kenne das Stadion – der Oberrang bietet ebenfalls eine wunderbare Perspektive. Was sagt uns das? Jeder wollte die besten Karten.
Ein möglicherweise volles Stadion bei günstigeren Karten stand nie zur Debatte?
Es handelte sich nicht um mein
IFCS-Geschäftsführer Kian Walizadeh lockte die Massen ins Wörthersee-
Für „Relevent Sports“spielt es zudem keine Rolle, ob das Stadion voll ist oder nicht. Wenn für jemanden etwas gegen dieses Spiel gesprochen hat, war niemand gezwungen, sich ein Ticket zu kaufen.
Im Vorfeld trugen Sie mit dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) Streitigkeiten in der Öffentlichkeit aus (der Verband wollte das Spiel aufgrund Terminkollision mit der 1. Cup-Runde verbieten, Anm.). Haben sich die Wogen mittlerweile geglättet?
Ich habe ein hervorragendes Verhältnis mit ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Teamchef Franco Foda war ja
Gast in Klagenfurt. Außerdem haben wir bereits zwei Trainingscamps für das Nationalteam organisiert. Es gibt also keine Probleme. Dass alles so ausgeartet ist, tut mir leid. Eine Cup-Runde, die keinen interessiert, an drei Tagen anzusetzen, ist eine andere Geschichte.
Schlussendlich
ÖFB nach. . .
Sie haben das Spiel in Klagenfurt zur absoluten Ausnahmesituation erklärt und sich auf Statuten bezogen, die besagen, dass während des Cups keine anderen Spiele erlaubt sind. Das ist doch Schwachsinn. Allein durch den FußballtourisGeld.
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