Kleine Zeitung Kaernten

Volles Haus war für „Relevent“nicht relevant

INTERVIEW. 23.000 Fußballfan­s lockte Bayern gegen Paris St. Germain ins Stadion. IFCS-Boss Kian Walizadeh organisier­te das Spiel, empfahl Ticketprei­se und stritt mit dem ÖFB.

- Von Martin Quendler

Es war ein Spiel für die Geschichts­bücher: Mittlerwei­le sind Bayern München und Paris St. Germain wieder abgereist. Die große Euphorie ist vorüber. Zurück bleibt die nüchterne Wahrheit. Wie lautet Sie?

Das Spiel wird ebenfalls seitens des Internatio­nal Champions Cup (ICC) bei dessen Europa-Stationen in die Geschichte eingehen. Es hatte mit Abstand die meisten Zuschauer, wohl auch weil es die interessan­teste Paarung gewesen ist. Für mich war es extrem wichtig, dass die Leute nach dem Schlusspfi­ff applaudier­t hatten und zufrieden nach Hause gegangen sind.

Ihre Agentur „Internatio­nal Football Camps Styria“galt als Schnittste­lle von Rechteinha­ber „Relevent Sports“. Ein Gerücht besagt, dass für dieses Spiel etwa sieben Millionen Euro budgetiert worden sind. Stimmt das?

Es hat wirklich eine Unmenge gekostet. Fernab zum französisc­hen Supercup im Vorjahr. Ich hatte allerdings keinen Einblick in die Verträge. Diese schloss „Relevent“direkt mit den Klubs ab.

Das heißt, sie waren gar nicht in budgetäre Angelegenh­eiten eingeweiht?

Korrekt. Aus Erfahrung würde ich aber dieses Spiel auf 2,5 Millionen Euro schätzen. Für Ununser terkünfte, Privat-Charterflü­ge und sogar Antrittsge­lder.

Wie finanziert sich dieses Geschäftsf­eld?

Aus Eintrittsg­eldern, also Tickets, Werbung und Sponsoren sowie aus TV-Rechten.

Die Ticketprei­se haben für Aufsehen gesorgt. Sogar in Deutschlan­d, wo Fußball eigentlich einen viel höheren Stellenwer­t genießt. Warum wurden sie nicht familienfr­eundlicher gestaltet?

Ich war ehrlich gesagt sogar in die Preisgesta­ltung mit eingebunde­n, weil „Relevent Sports“über keine Erfahrungs­werte verfügte. In den teuersten Sektoren blieben aber nur 200 Stück Karten übrig. Ich kenne das Stadion – der Oberrang bietet ebenfalls eine wunderbare Perspektiv­e. Was sagt uns das? Jeder wollte die besten Karten.

Ein möglicherw­eise volles Stadion bei günstigere­n Karten stand nie zur Debatte?

Es handelte sich nicht um mein

IFCS-Geschäftsf­ührer Kian Walizadeh lockte die Massen ins Wörthersee-

Für „Relevent Sports“spielt es zudem keine Rolle, ob das Stadion voll ist oder nicht. Wenn für jemanden etwas gegen dieses Spiel gesprochen hat, war niemand gezwungen, sich ein Ticket zu kaufen.

Im Vorfeld trugen Sie mit dem Österreich­ischen Fußball-Bund (ÖFB) Streitigke­iten in der Öffentlich­keit aus (der Verband wollte das Spiel aufgrund Terminkoll­ision mit der 1. Cup-Runde verbieten, Anm.). Haben sich die Wogen mittlerwei­le geglättet?

Ich habe ein hervorrage­ndes Verhältnis mit ÖFB-Geschäftsf­ührer Bernhard Neuhold. Teamchef Franco Foda war ja

Gast in Klagenfurt. Außerdem haben wir bereits zwei Trainingsc­amps für das Nationalte­am organisier­t. Es gibt also keine Probleme. Dass alles so ausgeartet ist, tut mir leid. Eine Cup-Runde, die keinen interessie­rt, an drei Tagen anzusetzen, ist eine andere Geschichte.

Schlussend­lich

ÖFB nach. . .

Sie haben das Spiel in Klagenfurt zur absoluten Ausnahmesi­tuation erklärt und sich auf Statuten bezogen, die besagen, dass während des Cups keine anderen Spiele erlaubt sind. Das ist doch Schwachsin­n. Allein durch den Fußballtou­risGeld.

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