Test mit 160 km/h ist „sanft entschlafen“
Vom ersten Vorstoß an hatte die Diskussion rasend schnell an Fahrt aufgenommen. Bis das Projekt „160 km/h auf Österreichs Autobahnen“nach emotionalen Diskussionen, Autobahnblockaden und einer zweimaligen Testphase einen Sekundenschlaf erlitt.
Es war im Jahr 2005. FPÖ- und später BZÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach sorgte mit seiner Idee für das geplante Aufsehen. Lange wurde gerätselt, wo sich die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke des Landes befinden könnte. In der Vorweihnachtszeit 2005 wurde das Geheimnis gelüftet: Das damals BZÖ-regierte Kärnten wurde zum Testlabor. Auf einem zwölf Kilometer langen Stück der Tauernautobahn (A 10) zwischen Spittal und Paternion wurde das Tempolimit auf 160 angehoben. Genaue Daten sind von öffentlicher Seite keine mehr aufzutreiben. „Befürworter und Gegner haben einander monatelang einen emotionalen Schlagabtausch geliefert. Das Projekt ist dann sanft entschlafen“, erinnert sich Albert Kreiner, damals wie heute Leiter der Verkehrsabteilung.
Begleitet wurde die Aktion von Protesten. Greenpeace-Aktivisten blockierten die Teststrecke auf der Autobahn. Nach zwei Monaten wurde der erste Testlauf beendet. „Ein voller Erfolg“, schwärmte Gorbach. Kritiker sprachen von einem „Megaflop“. Dennoch wurde im November 2006 eine weitere Testphase gestartet. Das Aus der ÖVP-BZÖ-Koalition unter Kanzler Wolfgang Schüssel bedeutete gleichzeitig auch das Aus für Tempo 160. Gorbachs Nachfolger als Verkehrsminister, Werner Faymann, beendete das Projekt endgültig.