Mondfinsternis: Wo sie am Freitag am besten zu sehen ist.
Morgen findet eine totale Mondfinsternis statt. Die Kärntner Sternwarten bieten Führungen an, am Wörthersee wird gefeiert.
Was sonst an den meisten spurlos vorbeigeht, wird am Freitagabend mit erwartungsvollen Blicken herbeigesehnt werden: der Mond am Horizont.
Ob mit freiem Auge, Fernglas oder Teleskop – um das Jahrhundertereignis mitzuerleben, muss man nur hinschauen. Für die beste Sicht muss man keinen Berg erklimmen, ein erhöhter Platz reicht aus. „Und es braucht natürlich ein freies Blickfeld Richtung Süden und Südosten“, sagt Kurt Anetzhuber von der Astronomischen Vereinigung Kärntens. Ein Berg müsse es nicht unbedingt sein, da der Mond zwischen 20 und 25 Grad hochstehen wird. Sieben Mal hat Anetzhuber eine totale Mondfinsternis miterlebt. Die morgige wird aber etwas ganz Besonderes: „Es wird nicht nur die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts, auch der Mars ist uns so nah, wie seit 15 Jahren nicht mehr“, erklärt Anetzhuber. Er selbst wird das Ereignis auf der Sternwarte Klagenfurt erleben und bis in die Nacht begleiten. „Für dieses Ereignis bräuchten wir zehnmal so viele Referenten“, sagt Sternwartenleiter Christian Zechner.
Die beiden Astronomen rechnen nämlich mit einem großen Andrang auf die Sternwarten Kreuzbergl (Klagenfurt) und St. Kanzian. Rund 103 Minuten wird das Spektakel dauern. Der Höhepunkt, also die maximale Verdunkelung des Mondes im Kernschatten der Erde, wird um 22.21 Uhr erreicht. „Wir schauen dem himmlischen Getriebe bei der Arbeit zu. Mit einem Fernrohr kann man beobachten, wie der Schatten über die Kraterwände des Mondes fällt“, sagt Anetzhuber. Um 1.28 Uhr endet der Spuk mit dem Austreten des Mondes aus dem ErdHalbschatten.
Die nächste totale Mondfinsternis fällt auf ein besonderes Datum: Am 31. Dezember 2028 ist es wieder soweit.
Wir schauen dem himmlischen Getriebe
bei der Arbeit zu.
Kurt Anetzhuber, Astronomische Vereinigung Kärntens