Putins Wunderwaffe in Washington?
Spionin oder nicht? Aufregung um Maria Butina (29) reißt nicht ab.
Es sieht so aus, als würde Donald Trump das Thema Russland nicht mehr los. Seit Kurzem ist die Frage um eine Facette reicher – und diese ist rotblond, 29 Jahre alt, gerne bewaffnet und in Untersuchungshaft in den USA. Das FBI ist überzeugt, dass es sich bei Maria Butina um eine Agentin Moskaus handelt, die Teil einer „verdeckten russischen Beeinflussungsoperation in den USA“gewesen ist. Ihr Anwalt bezeichnet sie als „Studentin mit Interesse am politischen System der Vereinigten Staaten“.
So richtig verdeckt waren die Aktivitäten der in Westsibirien geborenen jungen Frau eigentlich nicht. Sie studierte Politikwissenschaften, war in Russland im Möbelgeschäft aktiv und gründete eine russische Organisation, die sich für Waffenrechte einsetzt. Im Netz finden sich Bilder, die Butina mit Gewehr in der Hand zeigen. 2016 reiste sie per Studentenvisum in die USA ein und pflegte dort Kontakte zur mächtigen Waffenlobby NRA. Laut FBI versuchte Butina, „private“Kommunikationskanäle zu US-Politikern herzustellen, um in den „nationalen Entscheidungsapparat einzudringen“. Mit einem soll Butina eine intime Beziehung eingegangen sein, einem anderen Sex im Gegenzug für Einfluss angeboten haben. Der „New York Times“zufolge hat sie im Wahlkampf versucht, Kontakte zwischen dem damaligen Kandidaten Trump und Präsident Putin herzustellen. Die Verbindung soll über den Putin-Vertrauten Alexander Torschin gelaufen sein. Als Geldgeber, so berichtet die „Washington Post“nun, soll Butina den Kreml-nahen Oligarchen Konstantin Nikolajew genannt haben. Auf russischer Seite konstatiert man den nächsten Fall ungerechter Behandlung Russlands durch den Westen.