Immer den Blick auf den Ball
Wolfram Pirker (48) ist bei „Sky“für die Übertragungen der Fußball-Bundesliga verantwortlich.
Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“, lautet ein Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius. Diesen Ratschlag hat der Spittaler Wolfram Pirker, der die Heimat mit 16 Jahren Richtung Wien verließ, in die Tat umgesetzt.
Schon als er als Kind in der familieneigenen Konditorei in Seeboden neben „Ski-Kaiser“Franz Klammer bei Kakao und Kuchen Platz genommen hat, träumte Pirker davon, einmal als Sportreporter arbeiten zu können. Nun ist er Redaktionsleiter im Bereich Sport beim Fernseh-Bezahlsender „Sky“.
An einem besonderen Coup war der Strippenzieher hinter den Live-Übertragungen zuletzt beteiligt – nämlich die österreichische Fußball Bundesliga mit Sky künftig alleine übertragen zu können. „Dafür haben wir unsere Grafik modifiziert, die Vorberichterstattung auf eine Stunde verlängert und jeden Montag gibt es Detailberichte zur abgelaufenen Runde“, sagt Pirker, der auch eine „Spidercam“plant, die über das Spielfeld schwebt.
Seit 1999 betreut er die höchste österreichische Spielklasse, auch in der Schweiz und Deutschland legte man Verantwortung in seine Hände. Ihm sind Expertenverpflichtungen von Größen wie Niko Kovac, Andi Herzog, Hans Krankl, Peter Stöger oder Alfred Tatar, der mit seinen teils philosophischen Ansätzen bereits Legendenstatus besitzt, zu verdanken.
„Da waren schon einige Schmankerln dabei“, sagt Pirker und holt aus: „Die lustigste Geschichte war wohl, dass un- ser damaliger Experte Frenkie Schinkels es bei einer Auswärtsfahrt in die Schweiz geschafft hat, ohne Pass und Tickets ein- und auszureisen.“
Erlebnisse wie diese sind es, die dem zweifachen Familienvater bewusst machen, „wie besonders es ist, in dieser Branche zu arbeiten. Legenden seiner eigenen Kindheit oft auch privat kennenzulernen, ist nichts Gewöhnliches“. Seine Demut möchte er weitervermitteln: „Respekt und Bo-
Ndenständigkeit sind wichtig. Unsere Mitarbeiter sollen vom Stadion-Ordner bis zur Fußball-Legende allen auf gleicher Augenhöhe begegnen.“ach Kärnten verschlägt es Pirker, dessen sportliches Herz für den KAC, den SV Spittal und WAC schlägt, mit Gattin Jelena und den Töchtern Stella (11) und Elena (9) regelmäßig, auch um abzuschalten. Denn das Geschäft wird intensiver: „Es geht immer schneller, man muss auch Faktoren wie Soziale Medien im Blick haben. Dennoch ist Geduld stets ein wichtiger Begleiter, der jungen Kollegen oftmals ein bisschen fehlt. Das Warten auf Chancen war zu Beginn meines Werdegangs genau so wichtig wie heute. Das müssen manche noch lernen.“
Legenden seiner Kindheit kennenzulernen, ist nichts Gewöhnliches. Wolfram Pirker