Google, Apple und Amazon matchen sich. Händler fürchten geschlossene Systeme.
Das Gedankenspiel, mit viel realem Hintergrund, geht so: Man erteilt Amazons vernetztem Lautsprecher Echo (Sprachassistentin: Alexa) den Befehl, frisches Geschirrspülmittel zu kaufen. Dieser hört aufmerksam zu und schlägt dann ein EigenmarkenProdukt von Amazon vor. Der Nutzer akzeptiert und lässt sich als „Prime“-Kunde das Geschirrspülmittel noch am selben Tag liefern. Per Amazon-Logistik natürlich.
Das Beispiel macht nachvollziehbar, warum Händler zunehmend von Sprachassistenten forcierte geschlossene Systeme fürchten. So kommt eine Studie von OC&C zum Ergebnis, dass 85 Prozent der Kunden auch jenes Produkt erworben haben, das ihnen Alexa vorgeschlagen hat. „Für den Händler können die Sprachassistenten zur existenziellen Bedrohung werden“, warnt dahingehend E-Commerce-Experte Achim Himmelreich in einem Report des deutschen „Handelsblatts“. „Wer da nicht präsent ist, findet im Handel bald nicht mehr statt.“
Am Markt gibt Amazon mit Echo den Ton an. Wenngleich die Dominanz – zu Beginn des Vorjahres kamen weltweit acht von zehn verkauften smarten Lautsprechern von Amazon – bröckelt. Vor allem Google mit Google Home (Assistent: Google Assistant) und Apple mit dem HomePod (Assistentin: Siri) blasen zum Gegenangriff. Das Ergebnis: Im ersten Quartal 2018 seien laut Strategy Analytics „nur“noch 44 Prozent der verkauften Geräte von Amazon gekommen.