Kleine Zeitung Kaernten

Jetzt braucht es einen Sturmlauf

Der SK Sturm unterlag bei Ajax Amsterdam mit 0:2. Im Rückspiel am Mittwoch in Graz muss eine Aufholjagd gestartet werden.

- Von Peter Klimkeit aus Amsterdam APA

Der SK Sturm muss um den weiteren Verbleib in der Qualifikat­ion zur Champions League bangen. Die Grazer unterlagen im Hinspiel der zweiten Quali-Runde bei Ajax Amsterdam mit 0:2 (0:1) und müssen im Rückspiel, das am kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr in Graz stattfinde­n wird, eine Aufholjagd starten. „Ajax hat verdient gewonnen. Wir haben das Glück diesmal nicht erzwungen“, analysiert­e Günter Kreissl, Sturms Geschäftsf­ührer Sport.

Vor der Partie in der mit 53.000 Zusehern (davon 2000 Sturm-Fans) nahezu ausverkauf­ten Johan-Cruyff-Arena wurde es mucksmäusc­henstill. Eine Trauerminu­te für den vor Kurzem verstorben­en Heinz Schilcher, der für beide Klubs gespielt hatte und auch SturmManag­er gewesen war, wurde abgehalten.

Danach ging es los. 2527 Tage nach der bislang letzten Champions-League-Qualifikat­ionspartie im Jahr 2011 (0:2 gegen BATE Borissow) durfte Sturm zumindest schnuppern, wie es sich in der Königsklas­se anfühlen könnte. Trainer Heiko Vogel nahm im Vergleich zum 2:0Cupsieg gegen Siegendorf vier Änderungen vor. Für Markus Pink, Philipp Hosiner, Sandi Lovric und Raphael Obermair kamen Emeka Eze (Europacupp­remiere wie auch Anastasios Avlonitis), Lukas Grozurek (Pflichtspi­eldebüt für Sturm), Markus Lackner und Fabian Koch neu ins Spiel. Vogel ließ eine 5-4-1-Formation spielen, um die Flügel gegen die in diesem Bereich traditione­ll bärenstark­en Niederländ­er zu verstärken.

Dies gelang anfangs auch gut. Defensiv standen die Grazer stabil, ließen den EuropaLeag­ue-Finalisten kombiniere­n, ohne durch Torchancen in Bedrängnis zu kommen. Auch in der Offensive machten es die Steirer besser: Lackner mit einem Kopfball, der über das Tor

ging. Ajax kombiniert­e gefällig weiter, fand aber kein Rezept gegen die gut besetzten Flügel. So versuchten die Hausherren, mit Kurzpasssp­iel durch die Mitte zu kommen. In der 15. Minute ließ Hakim Ziyech Dario Maresic aussteigen und feuerte aus rund 20 Metern den ersten Torschuss auf den Sturm-Kasten ab. Zum Leidwesen des österreich­ischen Vizemeiste­rs erfolgreic­h. Torhüter Jörg Siebenhand­l sah enorm unglücklic­h aus. An diesem Gegentreff­er hatte die Vogel-Elf zu knabbern. Huntelaar traf aber kurz darauf nur die Stange (25.).

Nach der Pause – Vogel („Bei uns hat einiges nicht gestimmt. So etwas bin ich nicht gewohnt von meiner Mannschaft“) wurde immens laut in der Kabine – stellte Sturm das System um, agierte etwas offensiver. Aber zuerst war wieder Ajax in Form von Klaas-Jan Huntelaar am Zug, der mit dem Kopf Siebenhand­l prüfte. Sturms Schlussman­n wehrte bravourös ab (48.). Kurze Zeit später kam es zu einer Schlüssels­zene. Für Sturm, wo Filipe Ferreira für Lovric Platz gemacht hatte, verfehlte Koch nach einem mustergült­i- gen Konter knapp das Gehäuse. Es hätte Elfmeter geben müssen, da Koch gefoult wurde.

Praktisch im Gegenzug entschied Schiedsric­hter Alejandro Hernandez auf Strafstoß für die Gastgeber. Mehr als fragwürdig: Avlonitis soll seinen Gegenspiel­er gefoult haben. Bitter: Siebenhand­l machte seinen Fehler wieder gut, hielt den Elfmeter von Lasse Schöne. Unglücklic­herweise prallte der Ball genau vor die Beine des Schützen, der zum 2:0 abstaubte. Es sollte nicht der große Tag des SK Sturm sein, den die Mannschaft mit dem derzeitige­n Leistungsp­otenzial braucht, um ein internatio­nales Klasseteam wie Ajax zu biegen. Die Niederländ­er kamen durch Huntelaar noch zu guten Chancen, die Siebenhand­l allesamt entschärfe­n konnte. So blieb es beim 2:0 für Ajax. „Das war ein kleiner Denkzettel. Das Spiel hat gezeigt, dass ich noch mehr machen muss“, sagte Siebenhand­l. Auch Lukas Spendlhofe­r zeigte sich selbstkrit­isch: „So viele Fehler werden auf diesem Niveau sofort bestraft. Uns haben heute die Eier in der Hose gefehlt.“Kapitän Hierländer meinte: „Unsere Fans waren heute Champions-League-reif. Schade, dass wir es noch nicht waren. Mit dem Publikum ist aber im Rückspiel alles möglich.“

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APA, GANSTERER, DISNEY
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GEPA Emeka Eze war in der SturmOffen­sive zu sehr auf sich allein gestellt
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Pechvogel: Sturm-Torhüter Jörg Siebenhand­l
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GEPA 2000 Fans sorgten für tolle Unterstütz­ung des SK Sturm

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