Keine leichte Aufgabe gegen die „Versager“
Austria Klagenfurt gastiert heute (19.10 Uhr) in der zweiten Fußball-Bundesliga bei Blau-Weiß Linz. Die Oberösterreicher haben die ganze Mannschaft getauscht.
Es soll alles anders werden bei Blau-Weiß Linz. Die vergangene Saison war eine zum Vergessen. Die auslaufende Zehnerliga schlossen die Oberösterreicher auf dem letzten Tabellenplatz ab. Die sportliche Talfahrt kostete dem Kärntner Günther Gorenzel im Herbst des Vorjahres prompt den Trainerjob. Auch mit dem Neuen an der Seitenlinie, Thomas Sageder, der auch heute noch das Sagen hat, wurde es nicht besser. Im Gegenteil: Die Anhänger waren am Ende über die Leistungen ihrer Mannschaft derart erbost, dass sie im letzten Heimspiel ihren Unmut mit dem Transparent „Versager“kundtaten und vermummte Hardcore-Fans sogar den Platz stürmten.
Im Sommer verkündeten die BW-Funktionäre als Konsequenz einen radikalen Kursstimmung wechsel: mehr Linz, mehr Jugend, mehr Spektakel und mehr Erfolge hieß es. Tatsächlich erhielt die Mannschaft ein komplett neues Gesicht: Die 20 Abgänge wurden mit 20 Neuen, alle ohne Ablöse oder auf Leihbasis, kompensiert. Der Einstand in der neuen, auf 16 Klubs aufgestockten zweiten Bundesliga, hätte daraufhin nicht besser ausfallen können: In Wiener Neustadt startete der Stahlstadtklub, wie die Linzer in Erinnerung an den SK VOEST auch genannt werden, mit einem 2:0-Sieg.
der auch bei der Konkurrenz für ein Aha-Erlebnis sorgte. In erster Linie einmal bei der Austria Klagenfurt, die heute um 8 Uhr nach Linz aufbrach. Eine professionelle Vorbereitung kann schließlich nicht schaden. Auf alle Fälle wird es für die Waidmannsdorfer eine weitere Standortbe- nach dem 1:1 gegen Lustenau. Die Linzer Truppe ist mit jener der letzten Saison nicht zu vergleichen. „Wie Tag und Nacht“, konstatierte Franz Polanz. Der Austria-Trainer, der seinen Schützlingen ein Video vom 2:0 in Wiener Neustadt vorspielte, analysierte: Laufstark und kompakt sei sie. Für seinen Klub, der aus der Regionalliga in die zweithöchste Klasse kam, möchte Polanz den Mund nicht zu voll nehmen: „Aber ungeschlagen zu bleiben, ist schon ein Ziel.“
In taktischer Hinsicht, erläuterte der Trainer, werde er nicht viel verändern. Hütter und Pichler sind angeschlagen. Wenn sie fit sind, könnte er sich vorstellen, in jener PersonalVariante wie gegen Lustenau aufzulaufen. Für den Kameruner Mounpain und Moreira (Uruguay) ist nach wie vor die Arbeitsbewilligung ausständig.“Ein Nachteil, „denn sie würden unsere Schlagkraft schon um einiges heben“.