Ein Rekord an Brauereien
Geschmäcker der Biertrinker wandeln sich. Spezialbiere werden beliebter, ebenso das alkoholfreie.
Auch wenn es derzeit eine Spur zu heiß ist, bleibt das kühle Blonde das nationale Lieblingsgetränk in Österreich. Im Durchschnitt trinkt jeder Österreicher 106 Liter. Wobei sich die Trinkgewohnheiten in den vergangenen Jahren doch geändert haben. Denn es gibt einen ganz klaren Trend zum alkoholfreien Bier, wie Brauunion-Sprecherin Gabriela Straka erklärt. „Ein alkoholfreies Bier zu bestellen, ist inzwischen sozial akzeptiert.“Auch Sportler würden gern zu der rauschfreien Variante greifen, da Bier schließlich auch ein isotonisches Getränk ist. Übrigens: Anders als der Name es vermuten lässt, sind bis zu 0,5 Prozent Alkohol erlaubt. „Wir brauen in Wieselburg allerdings auch ein Heineken, das wirklich 0,0 Prozent hat“, erklärt Straka.
Der zweite große Trend sind Spezialbiere. Auf jedem Street-Food-Markt gibt es mindestens einen Stand mit „Craft-Beer“. Im Allgemeinen versteht man darunter Biere, die von Kleinbrauereien hergestellt werden. Auch die Murauer Brauerei oder Schleppe locken mit Spezialprodukten.
278 Brauerein gibt es inzwischen in Österreich. In Kärnten sind es laut „Bierstatistik“18, zehn davon werden als industriell eingestuft. Einer, der seit fünf
Jahren seiner Brau-Leidenschaft nachgeht, ist Ulrich Bacher. Sein „Shilling Bier“(550 Hektoliter Ausstoß) braut er in drei Sorten – Hell, Granat und Nock Ale. Bacher ortet einen generellen Trend zum Bier, vor allem aber zur Sortenvielfalt. „Eine gute Weinauswahl ist oft Standard, jetzt steigt die Auswahl beim Bier.“Er sieht „Craft Beer“-Brauereien wie seine, die der „Gartenrast“in Radenthein angeschlossen ist, als Ergänzung zu den Großen: „Die Villacher produziert pro Tag so viel wie wir in einem halben Jahr.“Der gelernte Braumeister will mit seiner Brauerei „lokal und langsam wachsen“.