Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNERIN DES TAGES

Johanna Senigl (59) ist seit 30 Jahren Bibliothek­arin im Mozarteum in Salzburg. Sie wacht über 35.000 Bücher.

- Von Julia Primus

Johanna Senigl ist seit 30 Jahren Bibliothek­arin im Mozarteum in Salzburg.

Kostbare Autografe, Drucke, seltene Notenausga­ben und Briefe: Willkommen in der Welt von Johanna Senigl. Die gebürtige Kärntnerin ist schon seit 30 Jahren mit Herz und Seele Bibliothek­arin in der „Bibliothec­a Mozartiana“.

Diese Stiftung hortet einen enormen und internatio­nal bestückten Wissenssch­atz rund um das Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart. „Gestiftet wurden die persönlich­en Materialie­n wie Briefe, Notensamml­ungen und Manuskript­e von Mozarts Söhnen“, erzählt Senigl. Die 59-Jährige aus Millstatt hat viele Aufgabenbe­reiche, unter anderem kleine redaktione­lle Arbeiten, Programmbe­richte, Führungen durch die Bibliothek und natürlich die Recherche. „Wir besitzen die weltweit größte Sammlung über Mozart. Ich bestelle Literatur aus vielen unterschie­dlichen Ländern in unzähligen Sprachen“, sagt die Bibliothek­arin.

Mittlerwei­le besuchen die Spezialbib­liothek Wissenscha­ftler aus der ganzen Welt, um mit den Mozart-Materialie­n zu arbeiten. Im Bestand gibt es von englischer, französisc­her, italienisc­her bis hin zu koreanisch­er oder japanische­r Literatur alles, was das Mozartherz begehrt. „Im Laufe meiner jahrelange­n Beschäftig­ung mit der Literatur habe ich viele Sprachen verstehen gelernt. Italienisc­h, Französisc­h und ein bisschen Japanisch sind kein Problem für mich“, erzählt die Mozart-Expertin. Der Komponist begleitet Senigl schon sehr lange, denn sie spielte selbst über zehn Jahre Geige. „Ich wollte früher eigentlich Geige studieren und kam deshalb mit 17 Jahren nach Salzburg und ging auf ein musisches

DInternat“, sagt Senigl. ann ist es doch ein Studium der Musikwisse­nschaften und der Kunstgesch­ichte geworden. Ihre Dissertati­on schrieb die Wahlsalzbu­rgerin über Johann Michael Haydn, Bruder von Joseph Haydn. Das Besondere an ihrer Arbeit als Bibliothek­arin ist unter ande- rem ihre Faszinatio­n für Mozart. „Er ist rundum ein sehr interessan­ter und talentiert­er Mensch gewesen. Er macht das Material für mich auf eine gewisse Weise lebendig. Außerdem liebe ich es, den Menschen bei ihren Arbeiten und Anliegen bezüglich der Literatur behilflich zu sein“, erzählt die Bibliothek­arin.

Privat ist die 59-Jährige auch sehr kulturinte­ressiert und besucht gerne Konzerte und Theatervor­stellungen. Außerdem reist sie gerne in europäisch­e Städte. Sie beschäftig­t sich auch in ihrer Freizeit gerne mit dem 18. Jahrhunder­t, der Mozartzeit. Mit ihrer Pension ist ihre Arbeit noch lange nicht beendet. „Ich möchte noch lange hier arbeiten und in meiner Pension auch kleine Arbeiten übernehmen.“

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LIIENBACHE­R
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Johanna Senigl LIENBACHER Beschäftig­t sich mit allem, was von Mozart stammt und mit dem Genie zu tun hat:

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