„Singen und Tanzen ist wie eine Religion“
INTERVIEW. „Mamma Mia ! Here We Go Again“mit ABBA-Perlen wie „My Love, My Life“und „The Day Before You Came“ist der Kinohit des Sommers. Wir sprachen mit Lily James (29), die als junge Donna die Herzen erobert.
A lle Erwartungen übertroffen! Das meldet der Verleih des Sommerhits „Mamma Mia! Here We Go Again“. An diesem Wochenende näherte sich der Film der 300.000-Besucher-Grenze, bereits am ersten Wochenende waren es 120.000 gewesen. Vergleich: Tom Cruise brachte es jetzt am ersten Wochenende mit seinem neuen „Mission: Impossible“-Abenteuer auf gerade 50.000 Zuschauer. Zu den großen Gewinnerinnen von „Mamma Mia 2“zählt die sympathische Britin Lily James (29).
Welcher ist denn Ihr ABBALieblingssong?
LILY JAMES: Das Titellied, weil es so viel Dynamik und Feuer hat.
Wie haben Sie als Nicht-Sängerin die Musikaufnahmen für den Film in Erinnerung?
Ich sprach vorher eine Woche lang kein Wort, um meine Stimme zu schonen. Im Studio hatte ich dann beste Unterstützung, Benny Andersson sang eine Zeit lang mit, um mich richtig einzustimmen. Für mich bedeutete die gesamte Arbeit eine wunderbare Zeit, und ich gebe zu, ich bin ein bisschen Donna geblieben (lacht).
Gab es irgendwelche Gemeinter
samkeiten der Arbeiten an Disneys „Cinderella“und „Mamma Mia 2“?
Lassen Sie mich einen Moment nachdenken . . . Aber ja, natürlich! In „Cinderella“verkörperte Cate Blanchett die böse Stiefmutter. Cate ist meine Lieblingsschauspielerin aller Zeiten. Zu ihr habe ich immer aufgeschaut. Jetzt durfte ich mit ihr spielen. Sie ist so cool, macht es einem ungeheuer leicht, mit ihr vor der Kamera zu stehen. Man fühlt sich total entspannt.
Und die Parallele zu „Mamma Mia 2“? Meryl Streep ist meine andere Lieblingsschauspielerin aller Zeiten. Ich habe mir ihre Filme eine Million Mal angeschaut. Besonders den ersten „Mamma Mia“-Film, um mir ihre Bewegungen gut zu merken. Schließlich bin ich jetzt ja Donna in jungen Jahren. Auch Meryl: cool und großzügig! Sie wollte nie auf mich einreden, um mir Dinge zu erklären. Ich sollte meine eigenen Vorstellungen verwirklichen. Ja, die Begegnungen mit Cate und Meryl waren für mich wie ein Segen des Himmels.
Die junge Donna ließ alles hin- sich und blieb auf der griechischen Insel. Könnten Sie das auch: Alles hinter sich lassen?
Es gibt zwei Versionen von Lily James. Nach einem Griechenland-Besuch konnte ich mir vorstellen, dort ein neues Leben zu beginnen. Doch die andere Lily bleibt lieber in England.
Die andere Lily hat wohl auch schon gelernt, ein kleines „Taschengeld“zu verdienen – wie „Mamma Mia“-Kollege Pierce Brosnan machen auch Sie bei uns Werbung. Ihr sportiver Auftritt in den Mineralwasser-Spots endet mit dem Sager „Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen“?
Ein Spruch, der ja stimmt. Ich bewege mich gern, ich tanze und singe gern. Einer meiner Lieblingssongs ist Whitney Houstons „I Wanna Dance With Somebody“. Der setzt so viel Freude frei. Ich könnte ihn Tag und Nacht spielen.
Wie war das Casting für „Mamma Mia 2“?
Singen und Tanzen ist für mich wie eine Religion. Deshalb tat ich mir bei den Castings nicht schwer. Es ging für mich gleich rasant los, mit „When I Kissed The Teacher“. Sie ließen mich gar nicht erst zum Atmen kommen. Regisseur Ol Parker rief: „Act, dance, sing!“, und dann sprang ich ins kalte Wasser.