Kärntner Trafikanten sagen Hanfshops den Kampf an.
Trafikanten sagen den Hanfshops den Kampf an und fordern Regierung auf, endlich Stellung zu beziehen.
In Kampfstimmung ist zurzeit nicht nur der Gremialobmann der Kärntner Trafikanten, Harald Pichler. Der derzeit unkontrollierte Verkauf von Hanfprodukten in Hanfshops müsse ein Ende haben, forderte Pichler beim gestrigen Tag der Kärntner Tabaktrafikanten in Pörtschach. „Der Verkauf von THC-freien Produkten spielt sich im Graubereich ab. Die Hanfshops schießen wie Schwammerln aus dem Boden. Wenn Hanfprodukte verkauft werden, dann gehören sie kontrolliert.“Eine solche Kontrolle gäbe es, sagt Pichler, in den Trafiken.
Keinerlei Verständnis für den Wildwuchs an Hanfshops zeigt auch der Vertreter der Monopolverwaltung, Hannes Hofer. Immerhin sei es Kernaufgabe der Monopolverwaltung, den „verantwortungsvollen Vertrieb von Genussmitteln“sicher zu stellen. Bei Hanfprodukte müssten die gleichen Regeln wie beim Tabak angewendet werden. „Wir sind klar der Meinung, dass das Monopolprodukte sind, wenn sie geraucht werden können. Die derzeit im Finanzministerium liegenden Anträge von Hanfproduzenten werden aber nicht behandelt“, fordert Hofer die Regierung zum Handeln auf.
Hintergrund für das Zaudern des Finanzministers sei, dass sich die Regierung nicht einig sei, wie sie damit umgehen soll. „Deshalb werden die Anträge einfach liegen gelassen. Gleichzeitig wird aber akzeptiert, dass die Hanfprodukte als Aromaprodukte in Hanfshops verkauft werden. Das ist das gleiche, wie wenn wir auf Zigarettenpackungen Aromaprodukt schreiben und dann keine Tabaksteuern mehr zahlen und keinen Jugendschutz mehr sicherstellen“, kündigte Hofer aufgrund der Untätigkeit der Regierung einen „Strategiewechsel“an. „Wir werden die gleichen Wege wie die Hanfshops gehen, wenn es anders nicht geht“, betonte er.
Sorgen bereiten den Trafikanten auch die Lotterieprodukte. Derzeit wird in Österreich ein Umsatz von drei Milliarden Euro mit Tabakprodukten und eine Milliarde mit Lotterieprodukten gemacht. „Beim Modell der neuen Spanne nähern wir uns der Briefmarke“, warnt Pichler vor den Folgen. Derzeit sind von 145 TabakFachgeschäften in Kärnten 20 Prozent gefährdet. Der Strukturfonds dürfe deshalb nur mehr diese 20 Prozent fördern und nicht mehr wie bisher alle, fordert Pichler neue Fondsregeln.