Trotz Nachprüfung Ruhe bewahren
Wer Fünfer ausbessern muss, sollte spätestens jetzt anfangen zu lernen. Wie man einen kühlen Kopf bewahrt.
Ihre Schulzeit liegt zwar schon etwas zurück, trotzdem kann sich Klara P. (Name geändert) an einen bestimmten Sommer noch genau erinnern. Damals musste sich die heute 25-jährige Klagenfurterin für ihre Nachprüfung im Fach Mathematik vorbereiten: „Dafür zu lernen begonnen habe ich circa einen Monat vor Schulbeginn.“Für alle, die ein ähnliches Schicksal teilen, wird es jetzt also höchste Zeit.
Im vergangenen Schuljahr haben unter anderem 1118 AHSund 1402 BHS-Schüler einen oder zwei Fünfer kassiert. Das sind 8,7 beziehungsweise 12,6 Prozent. Bald haben die Schüler die Chance, ihre „Fleck“auszubessern. „Wie viele Kandidaten aber tatsächlich zur Wiederholungsprüfung antreten, weiß man erst zu Schulbeginn“, sagt Bildungsdirektor Robert Klinglmair. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Nachprüfungen laut Klinglmair großteils konstant geblieben: „Sie hängt aber auch von der Größe der Klassen ab.“
Doch wie bereitet man sich am besten auf eine Wiederholungsprüfung vor? Konrad Zimmermann ist Geschäftsführer des Nachhilfeinstituts „Lernquadrat“, das bereits im Großteil Kärntens vertreten ist, demnächst auch in Villach und St. Veit. Er rät: „Die zweite Ferienhälfte sollte man konzentriert lernen.“Und das bis zu fünf Stunden pro Tag – freilich mit kleineren Pausen dazwischen. Ein Lernplan hilft zudem dabei, den Überblick zu bewahren, so Zimmermann: „Aber Vorsicht: Die letzten Tage vor der Prüsächlich
fung sollte man nur noch wiederholen.“
Zwei Mal wöchentlich besuchte P. im Sommer vor ihrer Wiederholungsprüfung den Nachhilfeunterricht und bekam dabei auch Hausaufgaben: „Als 16-Jährige findet man das natürlich nicht gut, wenn alle Gleichaltrigen fortgehen, sich am See treffen und man selbst in der Nachhilfe sitzen muss. Aber ich war ja selbst schuld.“Am wichtigsten ist es aber, Ruhe zu bewahren – auch wenn sich die Ferien zu Ende neigen. Zimmermann rät, auf jeden Fall zur Prüfung anzutreten: „Wer sich gut vorbereitet, hat wirklich eine Chance, denn die meisten Lehrer honorieren das und freuen sich, wenn sich jemand bemüht und ein Mindestmaß an Wissen zeigt.“
Das kann P. bestätigen. „Am Vorabend der Prüfung war ich so nervös wie noch nie zuvor im Leben. Dann stellte sich aber heraus, dass alles halb so schlimm war“, erzählt die Klagenfurterin, die ihre Prüfung damals bestanden hat. „Und am Ende fasste ich den Entschluss, dass dies mein letzter Sommer sein sollte, in dem ich für so eine Prüfung lernen musste.“