Sie waren Helden, doch nahmen dann den falschen Abzweig.
Sie waren Helden – gefeiert und verehrt. Doch dann nahmen sie die falsche Abzweigung. Von Sportgrößen, die im Leben danach den Boden unter den Füßen verloren.
Der Sport ist für manche die Arena der Neuzeit. Hier werden Helden gemacht, hochgejubelt. Doch der Sport ist nicht nur auf Laufbahnen oder in Stadien brutal. Denn mitunter werden die, die gerade noch gefeiert wurden, fallen gelassen. Und manche verlieren nicht nur die Zuneigung der Fans, sondern ohne den Sport auch den Boden unter den Füßen. Sie zerbrechen zwar nicht am Druck, sondern an der Rückkehr in die Normalität.
Letzter Fall ist jener von Jan Ullrich. Einst gefeierter Rad-Star, erster deutscher Sieger der Tour de France, Held einer ganzen Nation. Dann kam das Thema Doping und die Zuneigung verfloss, dafür mehrten sich die Skandale: Alkohol, Autounfälle, Trennungskrise – Jan Ullrich hat alles erlebt. Der Tiefpunkt: Vergangene Woche wurde er in Mallorca weil er bei Nachbar Til Schweiger randalierte. Und als er nach Deutschland flüchtete, soll er im Nobelhotel eine Prostituierte gewürgt haben. Mit im Spiel beim heute 44-Jährigen sollen über die Vergangenheit des Öfteren Drogen gewesen sein.
Er war ein Genie mit dem Ball, ein Freigeist, Nordirlands vielleicht bester Fußballer, ein echter Lebemann. Sein Motto: „Die Hälfte meines Geldes ist für Alkohol, Frauen und Autos draufgegangen. Die andere Hälfte hab’ ich einfach verprasst.“Kein Wunverhaftet, der, dass nach der Karriere Fahren unter Alkoholeinfluss, häusliche Gewalt und sogar eine Lebertransplantation folgten. Best aber wurde nicht besser – er starb 2005 an Multiorganversagen, mit 59 Jahren.
Er war das Wunderkind des Skisprungsports, gewann als Teenager alles, was es zu gewinnen gab, wurde 1984 mit 21 erstmals Olympiasieger. Gegen Ende der 80er sank sein Stern, sein Alkoholproblem wurde offensichtlich. Der Finne verdingte sich als Popsänger und sogar als Stripper, war insgesamt vier Mal verheiratet, schrieb seine Biografie mit dem Titel „Grüße aus der Hölle“– und die wurde er nicht los: 2004 wurde er wegen versuchten Totschlags verurteilt, 2009 nach einer Messerattacke auf seine Frau Mervi abermals festgenommen.
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