KÄRNTNER DES TAGES
Pater Rudolf Osanger (68) hält heute fünf Predigten bei der traditionellen Marienprozession auf dem Wörthersee.
Rudolf Osanger wird heute fünf Mal bei der traditionellen Schiffsprozession auf dem Wörthersee predigen.
Drei Schiffe, fünf Anlegestellen und eine hell erleuchtete Marienstatue – das erwartet die Besucher der alljährlichen Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee. Pater Rudolf Osanger war fast 20 Jahre – sieben davon als Kaplan und zwölf als Pfarrer – in der Pfarre Klagenfurt-St. Josef-Siebenhügel. Nun ist er seit 10 Jahren in Wien als Jugendpastoralbeauftragter der Salesianer Don Boscos.
Anlässlich des Feiertags „Mariä Himmelfahrt“findet zum 64. Mal eine fast fünfstündige Schiffsprozession mit fünf Anlegestellen statt. Pater Osanger ist zum ersten Mal als Prediger eingeladen und freut sich, nach Klagenfurt zurückzukehren. „Ich freue mich sehr, meine alte Gemeinde wiederzusehen und ein Teil einer so besonderen Veranstaltung zu sein“, sagt der Geistliche. 600 bis 800 Menschen auf den drei Schiffen sowie Tausende an den Stränden werden auch in diesem Jahr das Spektakel verfolgen.
Alle fünf Predigten beleuchten die verschiedenen Aspekte der Gottesmutter. Eines der Schiffe ist nur für Jugendliche und junge Erwachsene. „Es ist schön, zu sehen, dass auch die Jugend ein großes Interesse am Glauben hat und versucht, diesen im eigenen Leben zu integrieren“, sagt Osanger. Vor rund zehn Jahren war er selbst einer der Verantwortlichen dieser Feiertagsprozession.
Der Pfarrer war unter anderem zuständig für die Organisation oder die Herstellung der speziellen Mariendekoration. „Es war immer ein besonderes Erlebnis, die Marienstatue zu begleiten. Den Anblick der be- leuchteten Statue mitten im Wörthersee werde ich nie vergessen“, erzählt der Pfarrer.
Die Jugend liegt dem Geistlichen besonders am Herzen. „Ich möchte die Jugend animieren und zeigen, dass der Glaube und das Leben eine Einheit sind“, sagt der Geistliche. Geboren und aufgewachsen ist Osanger in Scheibbs in Niederösterreich. Früh fand er sein Interesse am Glauben und besuchte eine Schule der Salesianer. Nach dem Abschluss studierte er soziale Arbeit und Theologie in Deutschland. Danach kam er als Geistlicher nach Klagenfurt. Vor gut zehn Jahren ging er nach Wien und ist bis heute Jugendpastoralbeauftragter.
Ab Herbst erwartet ihn eine neue Aufgabe. „Ich werde Leiter der Ausbildung der jungen Salesianer. Ich werde sieben junge Priester ausbilden“, verrät er. Privat geht er gerne Wandern und macht Bergtouren. Osanger ist sehr musikalisch, schreibt selbst Lieder und spielt seit Jahren Gitarre. Der Pfarrer reist auch sehr gerne, bevorzugt wird selbstverständlich Italien, aber auch andere europäische Länder besucht Osanger gerne.