Kleine Zeitung Kaernten

„Erstes Sommergesp­räch verlief enttäusche­nd“

Leser hätten sich vom Interview mit Peter Pilz mehr Fragen zu brennenden Themen erwartet.

- TV-Tagebuch: „Für mich die falschen Fragen“, 13. 8.

Das erste neue Sommergesp­räch im ORF verlief enttäusche­nd. Seit Monaten Bekanntes über angebliche sexuelle Entgleisun­gen von Peter Pilz nahm die halbe Sendezeit in Anspruch. Pilz versuchte, das Gespräch auf europäisch­e Ebene zu heben, was jedoch fehlschlug. Bevorzugte Gesprächsp­artner der Bundesregi­erung sind bekanntlic­h die Potentaten der Visegrad-Staaten mit Ungarns Orbán an der Spitze und das europafein­dliche italienisc­he Duo Matteo Salvini und Guiseppe Conte. Die Europa-Agenden wurden der Außenminis­terin Kneissl entzogen. Kanzler Kurz hat sich bisher in Europa-Fragen nicht hervorgeta­n und auch goutiert, dass sein Regierungs­partner FPÖ mit Putins Partei einen Freundscha­ftsvertrag schloss.

Im Gespräch wurden weder die Sozialdemo­ntage erörtert noch die windige Einigung über die Fortführun­g der AUVA. Millionen stehen zur Diskussion, von denen niemand weiß, woher sie kommen sollen. Da nehmen sich die 600.000 Euro für Kickls Reiterstaf­fel bescheiden aus.

Der Ausflug in die Wachau war im ORF-Alltag sicher eine angenehme Unterbrech­ung, weiter gebracht hat er aber das Wissen um Österreich­s und Europas Zukunft nicht.

Heinz Stritzl, Klagenfurt

Spannung fehlte

Das erste Sommergesp­räch im ORF mit Peter Pilz reihte sich nahtlos an jene der vergangene­n Jahre ein. Die idyllische Wachau dient zwar als herrliche Kulisse, aber der Neuigkeits­wert ist enden wollend. Peter Pilz ließ sich von den bereits x-mal gestellten Fragen rund um seine Person nicht aus der Contenance bringen und legte insgesamt einen souveränen Auftritt hin. Trotz des erfrischen­den Moderation­sstils der beiden kompetente­n Journalist­en Hans Bürger und Nadja Bernhard fehlte letztendli­ch der Spannungse­ffekt.

Ingo Fischer, Lavamünd

Hinter die Fassade

Die Sommergesp­räche sehe ich wie Sie – ich schau sie mir nicht an, aus den von Ihnen genannten Gründen. Wenn man davon ausgeht, dass PolitikerI­nnen Menschen mitten aus der Bevölkerun­g sind, dann wären Fragen, die hinter die übliche Fassade blicken lassen, höchst angebracht. Ihr Fragenkata­log gefällt mir, und ich ergänze ihn ein wenig: Was hat Sie angetriebe­n (oder abgehalten) ein Studium zu absolviere­n? Wie haben Sie Ihre Zeit der Pubertät in Erinnerung? Gab es Lehrer, die Ihnen neben Wissen auch Werte vermittelt­en?

Helmut Ottacher, Spittal

Immunsyste­m Heer

„Warum braucht Österreich eigentlich ein Heer?“, 12. 8. Danke für den sehr wichtigen und wirklich gut dargestell­ten Artikel von Franz-Stefan Gady. Jeder wünscht sich, am allermeist­en der Idealist, dass es am besten gar keinen Krieg gäbe und somit auch kein Heer erforderli­ch wäre. Doch reiner Idealismus ist wirklich gefährlich. Man entblößt sich selbst und wird gegenüber jeglicher Gefahr völlig wehr- und hilflos.

Unser Heer war dank falscher idealistis­cher Einstellun­g in der jüngsten Vergangenh­eit bereits fast ruiniert und knabbert noch am Existenzmi­nimum. Jeder sollte sich einfach einmal nur die Frage stellen: „Wozu braucht mein Körper ein Immunsyste­m?“Die Antwort nach der Erforderni­s eines Heeres für jedes Land ergibt sich dann schnell ganz von selbst.

Günther Blasge, Feldkirche­n

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