Franz Grabmayr packte bis zu 100 Kilo Farbe auf Leinwände und verlieh der Erdenschwere dennoch Flügel.
Schwere Bilder, nicht nur was die materielle Seite betrifft, mutet einem Franz Grabmayr (1927-2015) zu. Mehr Relief, denn Malerei sind seine Arbeiten in Öl auf Leinwand, die zurzeit auf Schloss Wolfsberg zu sehen sind. Kraftvoll und naturnah expressiv, lassen sie kaum wen kalt. Daneben hängen die „Tanzblätter“in farbiger Tusche oder als Aquarell auf Papier, mit packendem gestischen Zugriff. Leichtes im Schweren und umgekehrt: Man sieht es, man riecht es.
Das Gewicht seiner Farben zieht an und setzt in Distanz zugleich. Sowohl was das Kolorit als auch die Menge betrifft. Man fragt sich, wie die gewaltigen Farbwülste denn halten können und wie lange noch die Bildträger der Last standhalten werden. Leicht machte es sich und seinen Bewunderern der gebürtige Mölltaler, der als freier Künstler das Dasein als Waldviertler wählte, nicht.
Die Erde und das Feuer waren seine bevorzugten Motive, bei denen er mit pastosem Farbauftrag reliefartige Materialbilder schuf. Die fühlbar ungestüm aufgetragenen Farbmassen vermitteln Körperlichkeit und Wirklichkeitssinn. Es ist, wie Gabmayr selbst sagte, sein „Versuch, die reine Farbe mit der Landschaft in Einklang zu bringen, die Landschaft einer gesteigerten Farbigkeit auszudrücken“. Und was dabei wie zufällig wirkt, die expressive Formenschöpfung über rohe, in Kübeln angerührte Farbklumpen, entspringt „ganz bewussten geistigen Überlegungen, Setzungen, Entscheidungen“.
Besonders beeindruckend