Wegen eines Halbsatzes auf Twitter!
Genug gehört von Knien, kleinen Brüsten, riesigen Schenkeln und anderen sexistischen Schmähungen.
Jetzt wurde er also hinausgeworfen aus dem ÖVP-Klub. Oder exakter: Er ist über sich selbst gestolpert. Ziemlich wahrscheinlich, dass Efgani Dönmez in den zehn Sekunden, in denen er seine sexistische Proleten-Schmähung über eine Staatssekretärin schrieb (Schau Dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du eine Antwort – wie sie zu ihrem Amt kam), nicht eine Sekunde überlegte, ob sein – wie er nun klagt – „Halbsatz auf Twitter“sofort verbreitet werden könnte. Da kann man Dönmez nur zurufen: „Vielen dass Sie nicht überlegten, denn was Sie schrieben, zeigt, wes Geistes Kind Sie sind und dass Sie wie jeder, der tickt wie Sie, im Parlament nichts verloren haben sollten.“
Nein, eine Ausnahme ist er nicht. Die australische Ex-Premierministerin Julia Gillard fand ihren Namen einmal auf der Speisekarte eines Dinners der Liberalen: „Julia Gillard Wachteln – kleine Brüste, riesige Schenkeln“. Wie oft werden Frauen wegen ihres Aussehens bewertet, gedemütigt, lächerlich gemacht. Das beginnt in Schulen und endet im Parlament, jenem Ort, wo Vorbilder sitzen sollten. Wer erinnert sich nicht an unsägliche sexistische Rülpser im Hohen Haus. Oder an die Sekretärin, die sich von Peter Pilz massiv belästigt fühlte. Ob die Liste Pilz jetzt Bravo rufen wird, weil Kurz kurzen Prozess machDank, te und vorzeigte, wie bei sexistischen Attacken zu reagieren ist? Eine Reaktion, die endlich einmal ein lauter Warn- und Weckruf an alle ist, die glauben, mit sexistischen Äußerungen Frauen belästigen, bekämpfen oder mundtot machen zu können.
K ann man zumindest in der ÖVP nicht mehr. Der Nächste trete vor! Der Nächste wird aber wohl jene Sekunde des Nachdenkens (=digitales Grundwissen über Verbreitungsgeschwindigkeiten) aufbringen, auf die Dönmez in Trump-Manier verzichtet hat.