Verkehrsminister Norbert Hofer kippt das umstrittene Tempo-100-Limit auf A 2 zwischen Griffen und St. Andrä.
Protest zeigt Wirkung: Verkehrsminister will Tempo 100 auf A 2 abschaffen. Auch den „Luft-Hunderter“beim Flughafen.
Der Druck aus Kärnten war dann doch zu groß. Weder Pendler, ARBÖ noch Politik wollten die seit Juni geltende 100-km/h-Beschränkung auf der A 2 Südautobahn zwischen Griffen und St. Andrä stillschweigend hinnehmen. Die ÖVP gab ein Gutachten in Auftrag, das belegte, dass in diesem Abschnitt eine Temporeduktion gar nicht erforderlich ist.
Nach dem Exklusivbericht der Kleinen Zeitung meldete sich gestern das zuständige Ministerium. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) gab bekannt, dass der 100er wegkommt. „Es ist niemandem zu erklären, warum man auf einer Strecke jahrzehntelang 130 km/ h fahren darf und nach einer Generalsanierung plötzlich nur noch 100 km/h. Ich habe der Asfinag diese Woche den Auftrag gegeben, alle Maßnahmen zu setzen, um wieder 130 km/h verordnen zu können.“
Grund für Tempo 100 war ein Gutachten, das die Asfinag nach der Tunnelsanierung erstellen ließ. Dieses besagt, dass auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke die Kurven für 130 km/ h zu eng sind. Als Grundlage dienen die Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen (RVS), die laut Hofer „dringend modernisiert“werden müssen.
Die ÖVP freut die Wende dieser „bürokratischen Irrfahrt“, wie Gruber sagt. Bereits im Juli habe er sich mit einem Protestbrief ans Ministerium gewendet und Bedenken hinsichtlich der „völlig unverständlichen“Tempo-Reduktion geäußert. Reaktion habe es keine gegeben. Das 7000 Euro teure Gutachten sei
Ich habe der Asfinag den Auftrag gegeben, alle notwendigen Maßnahmen zu setzen.
Norbert Hofer, Verkehrsminister
keine Steuergeldverschwendung, wie FPÖ-Parteichef Gernot Darmann kritisiert, sondern für eine fachliche Argumentation unerlässlich.
Auch dem „Luft-Hunderter“auf der A 2 Höhe Flughafen könnte es – geht es nach Hofer – an den Kragen gehen. Er fordert das Land auf, den drei Kilometer langen Abschnitt zu überdenken: „Die positiven Effekte auf die Luftgüte sind de facto nicht messbar.“Dem widerspricht Umweltlandesrätin Sara Schaar (SPÖ): „Messungen zeigen, dass die Maßnahme wirkt und der EU-Grenzwert in dem Bereich unterschritten wird.“Der 100er wurde nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft verordnet und bleibt zum Schutz der Bevölkerung bestehen.