Kleine Zeitung Kaernten

Verkehrsmi­nister Norbert Hofer kippt das umstritten­e Tempo-100-Limit auf A 2 zwischen Griffen und St. Andrä.

Protest zeigt Wirkung: Verkehrsmi­nister will Tempo 100 auf A 2 abschaffen. Auch den „Luft-Hunderter“beim Flughafen.

- Von Kerstin Oberlechne­r

Der Druck aus Kärnten war dann doch zu groß. Weder Pendler, ARBÖ noch Politik wollten die seit Juni geltende 100-km/h-Beschränku­ng auf der A 2 Südautobah­n zwischen Griffen und St. Andrä stillschwe­igend hinnehmen. Die ÖVP gab ein Gutachten in Auftrag, das belegte, dass in diesem Abschnitt eine Temporeduk­tion gar nicht erforderli­ch ist.

Nach dem Exklusivbe­richt der Kleinen Zeitung meldete sich gestern das zuständige Ministeriu­m. Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ) gab bekannt, dass der 100er wegkommt. „Es ist niemandem zu erklären, warum man auf einer Strecke jahrzehnte­lang 130 km/ h fahren darf und nach einer Generalsan­ierung plötzlich nur noch 100 km/h. Ich habe der Asfinag diese Woche den Auftrag gegeben, alle Maßnahmen zu setzen, um wieder 130 km/h verordnen zu können.“

Grund für Tempo 100 war ein Gutachten, das die Asfinag nach der Tunnelsani­erung erstellen ließ. Dieses besagt, dass auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke die Kurven für 130 km/ h zu eng sind. Als Grundlage dienen die Richtlinie­n und Vorschrift­en für das Straßenwes­en (RVS), die laut Hofer „dringend modernisie­rt“werden müssen.

Die ÖVP freut die Wende dieser „bürokratis­chen Irrfahrt“, wie Gruber sagt. Bereits im Juli habe er sich mit einem Protestbri­ef ans Ministeriu­m gewendet und Bedenken hinsichtli­ch der „völlig unverständ­lichen“Tempo-Reduktion geäußert. Reaktion habe es keine gegeben. Das 7000 Euro teure Gutachten sei

Ich habe der Asfinag den Auftrag gegeben, alle notwendige­n Maßnahmen zu setzen.

Norbert Hofer, Verkehrsmi­nister

keine Steuergeld­verschwend­ung, wie FPÖ-Parteichef Gernot Darmann kritisiert, sondern für eine fachliche Argumentat­ion unerlässli­ch.

Auch dem „Luft-Hunderter“auf der A 2 Höhe Flughafen könnte es – geht es nach Hofer – an den Kragen gehen. Er fordert das Land auf, den drei Kilometer langen Abschnitt zu überdenken: „Die positiven Effekte auf die Luftgüte sind de facto nicht messbar.“Dem widerspric­ht Umweltland­esrätin Sara Schaar (SPÖ): „Messungen zeigen, dass die Maßnahme wirkt und der EU-Grenzwert in dem Bereich unterschri­tten wird.“Der 100er wurde nach dem Immissions­schutzgese­tz-Luft verordnet und bleibt zum Schutz der Bevölkerun­g bestehen.

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VARH Kurzes Gastspiel. Schon bald soll auf der A 2 wieder 130 km/h gefahren werden dürfen

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