Anna Schmid und Maximilian Mayrhofer-Schmid gründeten „Interchange“
Anna Schmid (20) und Maximilian Mayrhofer-Schmid (19) setzen sich mit ihrer Initiative für Bildung in Syrien ein.
Man tendiert dazu, junge Menschen zu unterschätzen“, sagt der Klagenfurter Maximilian MayrhoferSchmid. „Dabei können wir genauso viel erreichen wie Erwachsene. Oft fehlt es nur an einer Plattform.“
Gesagt, getan. Vor einem Jahr gründete der 19-Jährige Medizinstudent mit Freundin Anna Schmid die Initiative „Interchange“, um die Jugendorganisationen des Rotary Clubs auf der ganzen Welt miteinander zu vernetzen und für die Volksschulbildung in Kriegsgebieten zu kämpfen. Etwa 25 Millionen Kinder gehen dort nicht zur Schule. Um effizient zu helfen, baten die Studenten das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen um Hilfe – mit Erfolg. „Nach mehreren Monaten haben wir heuer einen Vertrag mit der UNICEF unterzeichnet“, berichtet Anna Schmid stolz. „Unser Projekt ist mittlerweile so bekannt, dass ich noch in diesem Monat nach New York zu den Vereinten Nationen eingeladen wurde. Dort findet eine Konferenz zum Thema Bildung statt.“
Alle Spenden, die im ersten Jahr der Kooperation gesammelt werden, kommen Schulprojekten in Syrien zugute, genauer gesagt Aleppo. Trotz Kriegsschäden leben dort über zwei Millionen Menschen. „Ich habe Fotos gesehen, auf denen die halbe Tafel weggesprengt war und Wände voller Einschusslöcher“, berichtet die 20-Jährige bestürzt. Bisher konnten 7500 Euro für das Projekt lukriert werden.
Heute Abend findet im Wiener Kursalon ein BenefizKünstlerball statt, um weitere Spenden zu sammeln. Zu den
Kooperationspartnern zählen „Louis Vuitton“und „Montblanc“. Woher nehmen die beiden jungen Kärntner ihr Verhandlungsgeschick und ihre Kontakte? „In der 7. Klasse bin ich dem Interact-Club am Gymnasium Tanzenberg beigetreten“, erzählt Schmid. Dort habe ich schon früh gelernt, mich sozial zu engagieren und über die Grenzen hin- weg Kontakte zu knüpfen.“Die Krumpendorferin hat bei den 14-tägigen Treffen nicht nur ihren gesamten Freundeskreis, sondern vor über zwei Jahren auch ihren Lebensgefährten Maximilian kennengelernt, der in Heidelberg Medizin studiert. Sie studiert Jus in Wien.
Die Zeit, die das Paar getrennt voneinander verbringt, überbrückt es mit Skype-Telefonaten, die knappe Freizeit verbringt es am liebsten am Wörthersee oder im Theater. Beiden ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass der RotaryClub kein elitärer Verein ist: „Dort engagieren sich Menschen, die viel erreicht haben, aber trotzdem Zeit finden, ihre Talente für andere einzusetzen. Jeder, der Gutes tun will, ist bei uns willkommen.“