Kleine Zeitung Kaernten

Lob und viel Kritik an den Regierungs­plänen

Wirtschaft zufrieden, die SPÖ sieht „schleichen­de Privatisie­rung der Gesundheit“.

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Die Sozialvers­icherungsr­eform kommt bei der Wirtschaft gut an, Neos und Liste Pilz sehen darin eine reine Umfärbungs­aktion und die SPÖ ortet eine „schleichen­de Privatisie­rung der Gesundheit“. Die Ärztekamme­r forderte eine Einbindung bei der Ausarbeitu­ng der Reform.

Wenig überrasche­nd fällt die Reaktion der Wirtschaft, die ja durch die Reform mehr Macht in den Gremien bekommt, sehr positiv aus. Wirtschaft­skammer-Generalsek­retär Karlheinz Kopf sieht durch das Vorhaben „das hohe Leistungsn­iveau für alle Versichert­en langfristi­g gesichert“, eine Effizienzs­teigerung und die Selbstverw­altung gewahrt. „Die im Gesetzesen­twurf vorgesehen­e Parität zwischen Dienstnehm­er- und Dienstgebe­rvertreter­n entspricht einer langjährig­en Forderung der Wirtschaft und sorgt für eine dem Finanzieru­ngsbeitrag entspreche­nd gerechte Besetzung der Selbstverw­altungskör­per in den Sozialvers­icherungst­rägern“, so Kopf.

Nach dem 12-Stunden-Tag sieht der Gewerkscha­ftsbund in der geplanten Sozial- versicheru­ngsreform den nächsten Angriff auf die Arbeitnehm­er durch die Regierung. ÖGBPräside­nt Wolfgang Katzian sprach bei einer Pressekonf­erenz am Freitag von einem „Raubzug“und einer „Kata- strophe“für die Arbeitnehm­er und kündigte Widerstand auf allen Ebenen an.

„Die heute präsentier­ten Pläne sind ein Generalang­riff auf die Patienten und die Versichert­en.“Das Gesundheit­ssystem und die Sozialvers­icherungen würden „an die Wand“gefahren. „Wir machen uns große Sorgen“, so Katzian, der vor einer „drittklass­igen Medizin“für sieben Millionen Versichert­e warnt.

Harsche Kritik an der Krankenkas­senReform der Bundesregi­erung kommt von Alexander Biach, dem Chef des Hauptverba­nds der Sozialvers­icherungst­räger. Er sehe keine Verbesseru­ng darin, dass der Hauptverba­nd „dezentrali­siert und zerschlage­n wird“, sagte er im Ö-1-„Mittagsjou­rnal“. Kein gutes Haar ließ er am rotierende­n Vorsitz im künftigen Dachverban­d, der den Hauptverba­nd ersetzen wird.

Mit heftigen Attacken hat die Arbeiterka­mmerspitze auf die Sozialvers­icherungsr­eform der Bundesregi­erung reagiert. „Das ist ein Fusionsfia­sko, mit dem das Gesundheit­ssystem an die Wand gefahren wird. Setzen, Fünf “, richtete AK-Präsidenti­n Renate Anderl TürkisBlau bei einer Pressekonf­erenz in Innsbruck aus. Mögliche Streikmaßn­ahmen seien „immer eine Option“, so Anderl.

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APA Katzian: Angriff auf Arbeitnehm­er
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APA Kopf: hohes Niveau gesichert

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