In der Hitze der Nacht sind bei Ferrari die kühlen Köpfe gefragt
Beim GP von Singapur, auf einer seiner Lieblingsstrecken, muss Sebastian Vettel gewinnen, will er die Formel-1-WM-Chance wahren.
Wenn es so etwas wie einen „Pflichtsieg“in der Formel 1 gibt, dann wäre der jetzt in Singapur für Sebastian Vettel fällig. Denn will der Deutsche noch im Rennen um den WM-Titel bleiben, muss er mit 30 Punkten Rückstand dort zurückschlagen, wo die Voraussetzungen am günstigsten sind. Der Stadtkurs von Singapur liegt seinem Ferrari traditionsgemäß sehr gut, Mercedes hatte dort immer wieder Probleme – und wenn Vettel ein bisschen Glück hat, könnte sich sogar noch Red Bull zwischen ihn und die Silberpfeile schieben und damit WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton ein paar Punkte wegnehmen.
Dazu kommt, dass sich Vettel in Singapur normalerweise besonders wohlfühlt. Der Ferrari-Pilot schwärmt vom Fahren auf der Buckelpiste im asiatischen Stadtstaat: „Singapur ist körperlich und mental die größte Herausforderung. Das Rennen geht fast immer an die Zweistundengrenze, du musst hoch konzentriert bleiben, Platz für Fehler hast du Großer Preis von Singapur
Marina Bay Street Circuit,
61 Runden à 5,073 km = 309,453 km.
1. Freies Training: 1. Ricciardo (AUS) Red Bull 1:39,711; 2. Verstappen (NED) Red Bull +0,201; 3. Vettel (GER) Ferrari +0,286; 4. Räikkönen (FIN) Ferrari +0,775; 5. Hülkenberg (GER) Renault +1,394; 6. Hamilton (GBR) Mercedes +1,521; 7. Sainz (ESP) Renault +1,618;
8. Bottas (FIN) Mercedes +1,718.
2. Freies Training: 1. Räikkönen 1:38,699;
2. Hamilton +0,011; 3. Verstappen +0,522, 4. Ricciardo +0,610; 5. Bottas +0,669; 6. Sainz +1,575; 7. Grosjean (FRA) Haas +1,685, 8. Alonso (ESP) McLaren +1,760, 9. Vettel +1,934.
Heute: 3. Freies Training (12 Uhr), Qualifying (15 Uhr/ORF eins und RTL live).
Sonntag: Rennen (Start: 14.10 Uhr, ORF eins & RTL live).
keine, die Bodenwellen erzeugen extrem viele Schläge ins Auto, das musst du wegstecken können. Es ist heiß, obwohl es Nacht ist. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Da kommt alles zusammen. Du bereitest dich so gut es geht auf diesen Grand Prix vor, und wenn du dann da bist, dann fragst du dich immer – hätte ich nicht noch mehr machen können?“Eben weil Singapur eine solche Heraus- forderung sei, mache der Kurs „irre Spaß. Die Strecke hat einen schönen Rhythmus, und wenn du dich im Auto wohlfühlst und dir eine gute Runde gelingt, dann ist das ein herrliches Gefühl.“Natürlich sei die Hitze nicht angenehm: „Ehrlich gesagt, ist es eine Qual, wenn du im Auto vor dich hin kochst, aber auch wenn das seltsam klingt – das macht eben den Reiz aus. Du weißt genau, jetzt geht es ans Limit.“
Was aber macht Ferrari? In Monza schoss sich die Scuderia ein Eigentor. Kaum einer verstand, warum Ferrari seinen WM-Anwärter unnötig in Schwierigkeiten brachte, indem man eher Kimi Räikkönen zu unterstützen schien. Gibt es nun eine Stallorder? Teamchef Maurizio Arrivabene hält sich zurück. „Wir können nach Monza nicht zur Tagesordnung übergehen, wir müssen aus dem dort Vorgefallenen etwas lernen.“Ob das bedeutet, dass sich Vettel auf mehr Rückendeckung durch sein Team verlassen kann, wird sich weisen.