Kleine Zeitung Kaernten

Gefährlich: Immer mehr verlorenes Ladegut landet auf der Autobahn. Die Asfinag klagt auch über Müllberge.

2017 landete auf Autobahnen doppelt so viel Ladegut. Asfinag musste in Kärnten zudem 711 Tonnen Müll wegräumen.

- Von Julia Baumgartne­r und Karin Hautzenber­ger

Kühlschrän­ke, Couch, Karton, Baumstämme: Die Liste von verlorenen Gegenständ­en auf Österreich­s Autobahnen ist lang und teilweise ungewöhnli­ch. Im Vorjahr zählte die Asfinag 3200 Ladegutver­luste, die meisten davon gab es in der Steiermark mit 791.

In Kärnten mussten die Asfinag-Mitarbeite­r im Vorjahr 279 Mal ausrücken, um Gegenständ­e von den Autobahnen aufzusamme­ln, damit nichts Schlimmere­s passiert. Die Zahlen haben sich im Vergleich zu 2016 fast verdoppelt, daher hat die Asfinag diesen Ladegutver­lustMeldun­gen höchste Priorität eingeräumt und die Erkennung verfeinert. „Wir haben die Qualität der Datenbank verbessert,

um noch schneller reagieren zu können“, erklärt Asfinag-Geschäftsf­ührer Josef Fiala.

Es gibt nichts, was nicht auf der Fahrbahn landen kann. In Kärnten waren das zumeist Autoreifen, Haltegurte, Holzbrette­r sowie unzählige Schuhe. Laut Asfinag mussten die Mitarbeite­r sogar einen Tischtenni­stisch, eine Kücheneckb­ank sowie ein Auto von der Fahrbahn entfernen. Im Vorjahr hat ein Lastwagen auf der Südautobah­n bei St. Andrä einen großen Stahlträge­r verloren.

Gefährlich wird es auch, wenn jemand Ladegut verliert und dann eine Vollbremsu­ng hinlegt, warnt Thomas Jank, ARBÖ-Landesgesc­häftsführe­r für Kärnten und Steiermark: „Wichtig ist es, das Fahrzeug ordnungsge­mäß am Pannen-

streifen abzustelle­n, die Warnweste anzuziehen und dann zurückzuge­hen.“Wer einen Gegenstand auf der Straße entdeckt, der die Verkehrssi­cherheit gefährdet, sollte auf Autobahnen die Asfinag oder auf anderen Straßen die Exekutive verständig­en. Und nicht nur Ladegut, auch Müll landet auf den Autobahnen. 711 Tonnen waren es 2017 in Kärnten. Die Kosten der Asfinag für Müllentsor­gung betrugen im Vorjahr über 1,06 Millionen Euro. „Auch Müll auf der Fahrbahn ist gefährlich“, betont Fiala.

Sowohl das achtlose Wegwerfen von Müll als auch das unzureiche­nde Sichern der Ladung ist mit Strafen belegt (siehe links). Im Fahrzeug ist es wichtig, dass sich beim Bremsen kein Ladegut lösen kann. Außerdem dürfe nicht alles im Privat-Pkw mitgeführt werden, sagt Jank – das reicht vom Rasenmäher­benzin im 20-LiterKanis­ter, der bei einem Unfall in Flammen aufgehen könnte, bis hin zu Betonsäcke­n im Kleinwagen, die dafür zu schwer sind. Und auch in der Dachbox dürfe nicht alles mitgeführt werden. Jank: „Der Privat-Pkw ist einfach nicht bei jedem Transport die beste Wahl.“

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 ?? APA/ASFINAG ?? Gefährlich­e Situation: Im März des Vorjahres hat ein Lkw auf der A 2 bei St. Andrä im Lavanttal einen 18 Tonnen schweren Stahlträge­r verloren
APA/ASFINAG Gefährlich­e Situation: Im März des Vorjahres hat ein Lkw auf der A 2 bei St. Andrä im Lavanttal einen 18 Tonnen schweren Stahlträge­r verloren

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