Kinder brauchen Sicherheit
SWarum ist es nicht Staatsziel Nummer eins, dass jedes Kind einen sicheren Raum zum Aufwachsen haben soll?
chultasche, Turnschuhe, Malsachen: Der Schulbeginn reißt oft ein großes Loch ins Haushaltsbudget. Wir merken das schon seit dem Sommer. Frauen mit Schulkindern fragen vermehrt, bei welchen Stellen es Zuschüsse gibt. Dies ist nur ein Gesicht der Armut. Mehr als 300.000 Kinder sind in Österreich betroffen. Zum großen Teil leben sie in Haushalten mit einem Elternteil und in Mehrkindfamilien. Der gestrige Weltkindertag sollte Anlass sein, an Folgendes zu denken: dass Kinder Sicherheit brauchen, um sich gut zu entwickeln. Ebenso, dass es Eltern schwerfällt, Kindern genau das zu bieten, wenn sie existenzielle Sorgen haben. Wo bleibt der Masterplan gegen Kinderarmut? Warum ist es nicht Staatsziel Nummer eins, dass jedes Kind einen sicheren Raum zum Aufwachsen haben soll? Es mangelt an so vielem – an kostenlosen Therapieplätzen, unbürokratischen Hilfen für Kinder mit Behinderung usw.
Durch unsere Arbeit mit schwangeren Frauen sehen wir auch hautnah, was es heißt, wenn die Kinder- und Jugendhilfe mit zu wenig Geld ausgestattet ist. Sie ist zuständig, wenn’s brennt, also bei akuter Kindesgefährdung. Für eine präventive, rechtzeitige Begleitung belasteter Familien fehlen Frauen: die Hafen, Mittel. Viele um Allein diesen bräuchten bleiben ihren selbst Kindern auch einen traumatisierte bieten schützenden zu können. Es gibt dafür viel zu wenige Angebote! Wir haben auch zu wenige Wohngemeinschaften und Pflegeeltern-Stellen. So müssen die Kinder bleiben, wo sie sich nicht gut entwickeln können. All das hat massive Folgen für ihr späteres Leben und wirkt sich auf uns alle aus. Wie sollen diese Kinder Erwachsene werden, die ihren Platz und ihre Aufgabe in der Welt finden, wenn wir ihnen in der prägenden Zeit ihres Aufwachsens so wenig Raum für ihre Bedürfnisse geben?
Auch gibt im es viel Bereich zu tun. des Im Unterhaltsvorschusses Regierungsprogramm heißt es, es sollen etwaige Lücken geschlossen werden. Diese Lücken sind aber nicht „etwaig“, sie sind real und existenzbedrohlich. Ohne die Väter aus der Pflicht zu nehmen, brauchen wir einen garantierten Unterhaltsvorschuss.
Martina Kronthaler ist Obfrau von Aktion Leben