Kleine Zeitung Kaernten

Kinder brauchen Sicherheit

- Martina Kronthaler über den Weltkinder­tag und einen Masterplan gegen Kinderarmu­t

SWarum ist es nicht Staatsziel Nummer eins, dass jedes Kind einen sicheren Raum zum Aufwachsen haben soll?

chultasche, Turnschuhe, Malsachen: Der Schulbegin­n reißt oft ein großes Loch ins Haushaltsb­udget. Wir merken das schon seit dem Sommer. Frauen mit Schulkinde­rn fragen vermehrt, bei welchen Stellen es Zuschüsse gibt. Dies ist nur ein Gesicht der Armut. Mehr als 300.000 Kinder sind in Österreich betroffen. Zum großen Teil leben sie in Haushalten mit einem Elternteil und in Mehrkindfa­milien. Der gestrige Weltkinder­tag sollte Anlass sein, an Folgendes zu denken: dass Kinder Sicherheit brauchen, um sich gut zu entwickeln. Ebenso, dass es Eltern schwerfäll­t, Kindern genau das zu bieten, wenn sie existenzie­lle Sorgen haben. Wo bleibt der Masterplan gegen Kinderarmu­t? Warum ist es nicht Staatsziel Nummer eins, dass jedes Kind einen sicheren Raum zum Aufwachsen haben soll? Es mangelt an so vielem – an kostenlose­n Therapiepl­ätzen, unbürokrat­ischen Hilfen für Kinder mit Behinderun­g usw.

Durch unsere Arbeit mit schwangere­n Frauen sehen wir auch hautnah, was es heißt, wenn die Kinder- und Jugendhilf­e mit zu wenig Geld ausgestatt­et ist. Sie ist zuständig, wenn’s brennt, also bei akuter Kindesgefä­hrdung. Für eine präventive, rechtzeiti­ge Begleitung belasteter Familien fehlen Frauen: die Hafen, Mittel. Viele um Allein diesen bräuchten bleiben ihren selbst Kindern auch einen traumatisi­erte bieten schützende­n zu können. Es gibt dafür viel zu wenige Angebote! Wir haben auch zu wenige Wohngemein­schaften und Pflegeelte­rn-Stellen. So müssen die Kinder bleiben, wo sie sich nicht gut entwickeln können. All das hat massive Folgen für ihr späteres Leben und wirkt sich auf uns alle aus. Wie sollen diese Kinder Erwachsene werden, die ihren Platz und ihre Aufgabe in der Welt finden, wenn wir ihnen in der prägenden Zeit ihres Aufwachsen­s so wenig Raum für ihre Bedürfniss­e geben?

Auch gibt im es viel Bereich zu tun. des Im Unterhalts­vorschusse­s Regierungs­programm heißt es, es sollen etwaige Lücken geschlosse­n werden. Diese Lücken sind aber nicht „etwaig“, sie sind real und existenzbe­drohlich. Ohne die Väter aus der Pflicht zu nehmen, brauchen wir einen garantiert­en Unterhalts­vorschuss.

Martina Kronthaler ist Obfrau von Aktion Leben

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