Kleine Zeitung Kaernten

Illegaler Handel mit Schotter

Geldstrafe­n und bedingte Haft für LkwFahrer, Bauunterne­hmer und Disponente­n eines Steinbruch­s. Nicht rechtskräf­tig.

-

Am Landesgeri­cht Klagenfurt ging es gestern bei einem Untreue-Prozess um im großen Stil abgezweigt­en und weiterverk­auften Schotter. Angeklagt waren ein Disponent eines Steinbruch­s, ein Lkw-Fahrer und drei Bauunterne­hmer. Während sich vier von ihnen schuldig bekannten, beteuerte einer der Unternehme­r seine Unschuld. Der Prozess gegen ihn wird gesondert fortgesetz­t.

Dreieinhal­b Jahre lang war das illegale Geschäft mit mehDie reren 1000 Tonnen Baumateria­l gelaufen. Der Disponent, der für den Handel mit Schotter und Steinen zuständig war, hatte 781 Fahrten auf eigene Faust in Auftrag gegeben, das Geld dafür eingesteck­t und mit dem Lkw-Fahrer geteilt. Dem Betrieb sei ein Schaden von 165.000 Euro entstanden.

Im Jahr 2016, als die Geschichte aufzuflieg­en drohte, hatte der Haupttäter ein umfassende­s Geständnis abgelegt – zuerst direkt vor seinem Chef. Unternehme­r hätten bei ihm angefragt, ob sie den Schotter denn nicht stark verbilligt bekommen könnten. „Zu Spitzenzei­ten hatten wir 400 Fuhren am Tag, da habe ich eine oder zwei von meinen durchgefüh­rt“, sagte der Haupttäter.

Das ehrliche Geständnis hatte damals seinen Chef beeindruck­t: Der Angeklagte arbeitet nach wie vor als Disponent im Steinbruch und hat bereits 55.000 Euro Schadenswi­edergutmac­hung geleistet. Auch der Lkw-Fahrer und zwei Unternehme­r sind geständig. Diese Geständnis­se wurden als mildernd anerkannt, sagte Richter Christian Liebhauser-Karl. Erschweren­d sei aber, dass der Disponent ein Vertrauens­verhältnis ausgenutzt habe.

Der Disponent wurde zu 5600 Euro Geldstrafe und sechs Monaten bedingter Haft verurteilt, der Lkw-Fahrer und einer der Unternehme­r zu 2200 Euro und vier Monaten bedingter Haft. Der andere Unternehme­r fasste 2400 Euro Geldstrafe aus. Die Angeklagte­n nahmen die Urteile an.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria