Viele Zugänge zur Sattnitz müssen weg
Im Zuge des geplanten Hochwasserschutzes wurde erhoben, dass es für etliche Einbauten keine Genehmigung gibt.
Still war es in letzter Zeit um das geplante Hochwasserschutzprojekt an der Glanfurt/Sattnitz. Die Stadt Klagenfurt beabsichtigt, zwischen den bestehenden Wehranlagen Weinländer und Seeschleuse die Gerinnesohle der Glanfurt zu vertiefen. Mit dieser Maßnahme soll die Abflusskapazität der Sattnitz erhöht werden.
Dieser Tage flatterten den betroffenen Anrainern und Nutzern Einladungen zu einer Informationsveranstaltung ins Haus. Drei wurden bereits abgehalten, zwei folgen noch. Insgesamt werden 250 Personen über die erforderlichen Maßnahmen informiert – und die haben Brisanz. Denn aus der Einladung geht hervor, dass ein Großteil der Zugänge abgebrochen werden muss. Eine Bestandserhebung hat ergeben, dass es in dem Abschnitt 165 Zugänge wie Podeste, Stege und
Stiegen gibt. „Die Zugänge wurden ohne wasserrechtliche Genehmigung errichtet“, sagt Wasserschutzreferent Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ). Zudem würde keine Nutzungsvereinbarung mit dem Öffentlichen Wassergut (ÖWG) bestehen.
Die Republik ist Grundstückseigentümer jener Parzelle, auf der die Sattnitz fließt. „Wir vom ÖWG regeln die Einbauten mittels Verträgen“, sagt Manuel Mirnig von der Abteilung 12, Wasserwirtschaft und
Schutzwasserwirtschaft, und zuständig für das Öffentliche Wassergut. Jene Anrainer, die mit dem ÖWG einen Vertrag haben, zahlen für die Nutzung bereits einen Zins. Jene, die keinen Vertrag haben, werden künftig für den neuen Zugang zahlen müssen. Eine Anrainerin versteht die Welt nicht mehr. Seit mehr als 100 Jahren gibt es bei ihrem Flusszugang eine Stiege. Sie fragt sich, ob es hier kein ersessenes Recht gibt. „Bei uns gibt es keine Ersitzung“, sagt Mirnig. Bei jenen Zugängen, die bestehen bleiben, müssen eventuell Umbauten vorgenommen werden. Wer für die Neuerrichtung der Zugänge zum Gewässer aufkommen wird, kann laut Germ nicht gesagt werden. Die Situation sei sehr komplex. Germ ortet „keinen großen Widerstand“bei den Betroffenen: „Es ist eine ,Win-win-Situation‘. Durch die Tieferlegung werden die Bademöglichkeiten verbessert.“Ursprünglich war angedacht, mit den baulichen Maßnahmen Mitte des Jahres zu beginnen. Doch es gibt Verzögerungen. „Wir haben lange auf das Grundwasserströmungsmodell gewartet“, sagt Germ. Das Modell gebe Auskunft darüber, ob die Maßnahme Sinn macht. „Außerdem wird die Wassergenossenschaft Glanfurtregulierung, die einige Tausend Mitglieder hat, in den Wasserverband Glanfurt umgewandelt“, sagt Germ. Auch dieser Prozess habe lange gedauert.