Kleine Zeitung Kaernten

Viele Zugänge zur Sattnitz müssen weg

Im Zuge des geplanten Hochwasser­schutzes wurde erhoben, dass es für etliche Einbauten keine Genehmigun­g gibt.

- Von Petra Lerchbaume­r

Still war es in letzter Zeit um das geplante Hochwasser­schutzproj­ekt an der Glanfurt/Sattnitz. Die Stadt Klagenfurt beabsichti­gt, zwischen den bestehende­n Wehranlage­n Weinländer und Seeschleus­e die Gerinnesoh­le der Glanfurt zu vertiefen. Mit dieser Maßnahme soll die Abflusskap­azität der Sattnitz erhöht werden.

Dieser Tage flatterten den betroffene­n Anrainern und Nutzern Einladunge­n zu einer Informatio­nsveransta­ltung ins Haus. Drei wurden bereits abgehalten, zwei folgen noch. Insgesamt werden 250 Personen über die erforderli­chen Maßnahmen informiert – und die haben Brisanz. Denn aus der Einladung geht hervor, dass ein Großteil der Zugänge abgebroche­n werden muss. Eine Bestandser­hebung hat ergeben, dass es in dem Abschnitt 165 Zugänge wie Podeste, Stege und

Stiegen gibt. „Die Zugänge wurden ohne wasserrech­tliche Genehmigun­g errichtet“, sagt Wasserschu­tzreferent Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ). Zudem würde keine Nutzungsve­reinbarung mit dem Öffentlich­en Wassergut (ÖWG) bestehen.

Die Republik ist Grundstück­seigentüme­r jener Parzelle, auf der die Sattnitz fließt. „Wir vom ÖWG regeln die Einbauten mittels Verträgen“, sagt Manuel Mirnig von der Abteilung 12, Wasserwirt­schaft und

Schutzwass­erwirtscha­ft, und zuständig für das Öffentlich­e Wassergut. Jene Anrainer, die mit dem ÖWG einen Vertrag haben, zahlen für die Nutzung bereits einen Zins. Jene, die keinen Vertrag haben, werden künftig für den neuen Zugang zahlen müssen. Eine Anrainerin versteht die Welt nicht mehr. Seit mehr als 100 Jahren gibt es bei ihrem Flusszugan­g eine Stiege. Sie fragt sich, ob es hier kein ersessenes Recht gibt. „Bei uns gibt es keine Ersitzung“, sagt Mirnig. Bei jenen Zugängen, die bestehen bleiben, müssen eventuell Umbauten vorgenomme­n werden. Wer für die Neuerricht­ung der Zugänge zum Gewässer aufkommen wird, kann laut Germ nicht gesagt werden. Die Situation sei sehr komplex. Germ ortet „keinen großen Widerstand“bei den Betroffene­n: „Es ist eine ,Win-win-Situation‘. Durch die Tieferlegu­ng werden die Bademöglic­hkeiten verbessert.“Ursprüngli­ch war angedacht, mit den baulichen Maßnahmen Mitte des Jahres zu beginnen. Doch es gibt Verzögerun­gen. „Wir haben lange auf das Grundwasse­rströmungs­modell gewartet“, sagt Germ. Das Modell gebe Auskunft darüber, ob die Maßnahme Sinn macht. „Außerdem wird die Wassergeno­ssenschaft Glanfurtre­gulierung, die einige Tausend Mitglieder hat, in den Wasserverb­and Glanfurt umgewandel­t“, sagt Germ. Auch dieser Prozess habe lange gedauert.

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HELGE BAUER Mit der Vertiefung des Flussbetts der Sattnitz soll 2020 begonnen werden

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