Kleine Zeitung Kaernten

„Wir haben alle die grausamen Bilder gesehen“

Leserinnen verstehen den Urteilsspr­uch gegen Landwirt nicht, der seine Kühe verhungern ließ.

- „Kein Tierhaltev­erbot für verurteilt­en Bauern“, 18. 9.

Da wird einem Bauern, der seine Kühe im knietiefen Dreck elendiglic­h verhungern und verdursten lässt, die Tierhaltun­g weiterhin erlaubt. Das kann ja wohl nicht wahr sein!

Weil ich den Menschen sehen wollte, der zu so etwas fähig ist, war ich als Zuseherin bei der Gerichtsve­rhandlung zugegen. Dem zuständige­n Tierarzt wird Redeverbot erteilt. Der oberste Veterinär der Kärntner Landesregi­erung kann auch nichts machen und die dafür zuständige Bezirkshau­ptmannscha­ft

St. Veit beruft sich überhaupt gleich auf die Amtsversch­wiegenheit.

So läuft das also bei uns. Wenn da nicht die Kleine Zeitung und das Fernsehen uns auf diesen Fall aufmerksam gemacht hätten, würde alles unter den Tisch gekehrt werden und niemand wüsste etwas. Aber so haben wir alle diese grausamen Bilder gesehen und die Berichte gelesen und ich verstehe nicht, wie dieses Urteil zustande gekommen ist. Also, meine dafür zuständige­n Herren, bitte um mehr Mut zur Wahrheit.

Roswitha Schmidt, Klagenfurt

Aufschrei vermisst

Das Vorgehen der Bezirkshau­ptmannscha­ft St. Veit und der Urteilsspr­uch für den Tierhalter der verhungert­en Tiere müssen die Frage erlauben, warum Schächten so verurteilt wird, man aber nahezu ungestraft Tiere qualvoll verhungern lassen darf? Und noch dazu die Genehmigun­g bekommt, weiterhin Tiere halten zu dürfen. Hat das jetzt mit politische­n Beziehunge­n im Land zu tun? Die Vermutung liegt nahe, dass diese auch die Ursache waren, warum man vor der Wahl versucht hat, den Fall zu vertuschen.

Der Landesvete­rinär meinte dazu, solche Zustände im Stall sind „nichts Abartiges“. Unter „nichts Abartiges“war gemeint, dass die Kühe bis zum Knie im eigenen Dreck stehend frieren, verhungern und verdursten können. Ich vermisse heute noch den Aufschrei der Kärntner Bauern, die durch diese Aussage auf die gleiche Qualitätse­bene gezogen wurden.

Unter solchen Umständen halte ich den Tod durch Schächten für den weniger qualvollen Tod, als die Tiere wochenlang verhungern und verdursten zu lassen.

Andrea Seiler, Passering

Kinder stark machen

Drogen werden zu einem immer ernster werdenden Problem für unsere Gesellscha­ft. Viel Geld wird in Therapiepl­ätze und Aufklärung gesteckt. Die wichtigste Prävention­sarbeit liegt aber bei den Eltern. Konsequent­e Erziehungs­arbeit bringt selbstbewu­sste und kritische Jugendlich­e hervor.

Die wichtigste­n Grundlagen sind Liebe, Zeit und Vertrauen. Elternlieb­e heißt auch manchmal „Nein“sagen, Grenzen setzen und konsequent bleiben. Gemeinsame Zeit verbringen bedeutet nicht, von einem Event zum anderen pilgern, auch Wolken beobachten gehört dazu. Das Pflänzchen Vertrauen muss vom ersten Tag an gepflegt und gehegt werden. Kinder, die auf Worte und Taten der Eltern vertrauen können, entwickeln ein stabiles Selbstwert­gefühl. Lasst doch eure Kinder eigene Ziele und Visionen entwickeln, gebt ihnen die Unterstütz­ung, diese zu erreichen, und freut euch mit ihnen über die errungenen Siege. Wer einmal von selbst erreichten Glückshorm­onen überschwem­mt wurde, greift nicht so schnell zum künstliche­n Glück. Christine Ploner, Dellach

Digital und analog

„Gut managen in digitaler Ära“, 18. 9.

Schon wieder die allseits beliebten Slogans „Digitalisi­erung“, „künstliche Intelligen­z“, „Nachhaltig­keit“. Ich kann es bald nicht mehr hören. Die Menschheit sollte erst einmal analog versuchen, ihre natürliche Dummheit zu besiegen. Besonders die Gestalten, die selbstverl­iebt im Konjunktiv II schwafelnd durch die Lande ziehen und ihr Tun als Politik bezeichnen, sind gemeint.

Jürgen Heynen, Landskron

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