„Wir haben alle die grausamen Bilder gesehen“
Leserinnen verstehen den Urteilsspruch gegen Landwirt nicht, der seine Kühe verhungern ließ.
Da wird einem Bauern, der seine Kühe im knietiefen Dreck elendiglich verhungern und verdursten lässt, die Tierhaltung weiterhin erlaubt. Das kann ja wohl nicht wahr sein!
Weil ich den Menschen sehen wollte, der zu so etwas fähig ist, war ich als Zuseherin bei der Gerichtsverhandlung zugegen. Dem zuständigen Tierarzt wird Redeverbot erteilt. Der oberste Veterinär der Kärntner Landesregierung kann auch nichts machen und die dafür zuständige Bezirkshauptmannschaft
St. Veit beruft sich überhaupt gleich auf die Amtsverschwiegenheit.
So läuft das also bei uns. Wenn da nicht die Kleine Zeitung und das Fernsehen uns auf diesen Fall aufmerksam gemacht hätten, würde alles unter den Tisch gekehrt werden und niemand wüsste etwas. Aber so haben wir alle diese grausamen Bilder gesehen und die Berichte gelesen und ich verstehe nicht, wie dieses Urteil zustande gekommen ist. Also, meine dafür zuständigen Herren, bitte um mehr Mut zur Wahrheit.
Roswitha Schmidt, Klagenfurt
Aufschrei vermisst
Das Vorgehen der Bezirkshauptmannschaft St. Veit und der Urteilsspruch für den Tierhalter der verhungerten Tiere müssen die Frage erlauben, warum Schächten so verurteilt wird, man aber nahezu ungestraft Tiere qualvoll verhungern lassen darf? Und noch dazu die Genehmigung bekommt, weiterhin Tiere halten zu dürfen. Hat das jetzt mit politischen Beziehungen im Land zu tun? Die Vermutung liegt nahe, dass diese auch die Ursache waren, warum man vor der Wahl versucht hat, den Fall zu vertuschen.
Der Landesveterinär meinte dazu, solche Zustände im Stall sind „nichts Abartiges“. Unter „nichts Abartiges“war gemeint, dass die Kühe bis zum Knie im eigenen Dreck stehend frieren, verhungern und verdursten können. Ich vermisse heute noch den Aufschrei der Kärntner Bauern, die durch diese Aussage auf die gleiche Qualitätsebene gezogen wurden.
Unter solchen Umständen halte ich den Tod durch Schächten für den weniger qualvollen Tod, als die Tiere wochenlang verhungern und verdursten zu lassen.
Andrea Seiler, Passering
Kinder stark machen
Drogen werden zu einem immer ernster werdenden Problem für unsere Gesellschaft. Viel Geld wird in Therapieplätze und Aufklärung gesteckt. Die wichtigste Präventionsarbeit liegt aber bei den Eltern. Konsequente Erziehungsarbeit bringt selbstbewusste und kritische Jugendliche hervor.
Die wichtigsten Grundlagen sind Liebe, Zeit und Vertrauen. Elternliebe heißt auch manchmal „Nein“sagen, Grenzen setzen und konsequent bleiben. Gemeinsame Zeit verbringen bedeutet nicht, von einem Event zum anderen pilgern, auch Wolken beobachten gehört dazu. Das Pflänzchen Vertrauen muss vom ersten Tag an gepflegt und gehegt werden. Kinder, die auf Worte und Taten der Eltern vertrauen können, entwickeln ein stabiles Selbstwertgefühl. Lasst doch eure Kinder eigene Ziele und Visionen entwickeln, gebt ihnen die Unterstützung, diese zu erreichen, und freut euch mit ihnen über die errungenen Siege. Wer einmal von selbst erreichten Glückshormonen überschwemmt wurde, greift nicht so schnell zum künstlichen Glück. Christine Ploner, Dellach
Digital und analog
„Gut managen in digitaler Ära“, 18. 9.
Schon wieder die allseits beliebten Slogans „Digitalisierung“, „künstliche Intelligenz“, „Nachhaltigkeit“. Ich kann es bald nicht mehr hören. Die Menschheit sollte erst einmal analog versuchen, ihre natürliche Dummheit zu besiegen. Besonders die Gestalten, die selbstverliebt im Konjunktiv II schwafelnd durch die Lande ziehen und ihr Tun als Politik bezeichnen, sind gemeint.
Jürgen Heynen, Landskron