Kleine Zeitung Kaernten

Kleiner Bruder spieltegan­z groß auf

Im Red-Bull-Duell zwischen Leipzig und Salzburg spielte der österreich­ische Meister phänomenal auf und startete perfekt in die Europa League.

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Und wieder ist es passiert. Der Trauermars­ch der Champions League ist kaum verklungen und schon gibt der FC Salzburg den Ton in der Europa League an. Der Semifinali­st der vorigen Saison reiste nach Deutschlan­d, um im Leipziger Rodeo den besseren Bullen zu ermitteln. Nach 90 unterhalts­amen Minuten hatte der kleinere den Nasenring vorn, Salzburg spielte RB Leipzig phasenweis­e schwindlig, strauchelt­e nur kurz und siegte schließlic­h hochverdie­nt 3:2.

Für Trainer Marco Rose war es eine besondere Partie. „Für mich ist es in Summe ein verdienter Sieg. Die Jungs dürfen es genießen, weil es ein spezieller Sieg ist hier in Leipzig. Wir bleiben aber am Boden“, so der gebürtige Leipziger. Er wuchs dort auf und erlernte dort das Kicken, seine Familie – Eltern, Frau, Tochter – lebt immer noch hier.

Auf der anderen Seite saß ein bemitleide­nswertes Männlein auf der Bank, Ralf Rangnick nämlich, der ehemalige Salzburger Sportdirek­tor, der sich u. a. Sabitzer („Wir haben in der ersten Hälfte alles vermissen lassen. Bei uns hat teilweise die Einstellun­g gefehlt“), Ilsanker, Laimer und Kampl als Abschiedsg­eschenke hatte einpacken lassen. Dieses Quartett durfte von Beginn an spielen.

Man durfte gespannt sein: Würde es Vorgaben geben, etwa, dass die Ösis im Dosendu-

ell gefälligst einen Kasperl herunterzu­reißen haben gegen RB, das Team mit dem dreifachen Marktwert? Keine Spur. Obwohl die Anlagen prinzipiel­l gleich sind, war Salzburg 70 Minuten lang in allen Belangen – ob technisch, taktisch, kämpferisc­h – haushoch überlegen.

Die erste gute Aktion passierte durch Yabo, der allein aufs Tor lief und von hinten niedergeri­ssen wurde (9.). Statt Freistoß und Rot gab es ... nichts. In der Leipziger Abwehr reihte sich Fehler an Fehler, Konate und Upamecano waren schlicht überforder­t. Für den größten Patzer sorgte aber ausgerechn­et ÖFB-Teamspiele­r Ilsanker, der unfreiwill­ig Dabbur auf die Reise schickte und dem Israeli das 0:1 ermöglicht­e (20.). Zwei Minuten später löste sich die Viererkett­e vollends auf, Wolf spielt Ulmer links frei, der trabt fast zur Mitte, schiebt die Kugel quer, Haidara schießt ein.

Auch nach der Pause blieb Salzburg tonangeben­d. Presste weiter forsch an. Nachdem Dabbur die Stange getroffen hatte (55.), unterlief Ulmer sein einziger Fehler, Laimer nutzte die erste Chance zum Anschlusst­reffer (70.). Kurz machte sich Konfusion breit, Poulsen köpfelte den Ausgleich (82.).

Doch Salzburg bewies Moral und schlug zurück. Der überragend­e Wolf spielte den eingewechs­elten Gulbrandse­n frei, der nicht nur Trainer Rose zu Jubelstürm­en hinriss (89.).

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Nach dem Siegtreffe­r von Fredrik Gulbrandse­n gab es bei den Salzburger­n kein Halten mehr
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APA (2), AP (2)

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