Kleine Zeitung Kaernten

„Damit sie in ihrer Welt leben können“

Das Wohnumfeld an demente Menschen anzupassen, ist eine Herausford­erung für Architektu­r und Pflege. Für Betreuung im Heim und zu Hause gibt es innovative Konzepte, damit trotz Demenz würdevolle­s Altern möglich ist.

- Von Elke Fertschey

Ein Pflegezent­rum, in dem das gesamte Umfeld auf die Bedürfniss­e dementer Menschen zugeschnit­ten ist, in dem das gesamte Personal bis zu Koch und Reinigungs­frau geschult ist, wo ein ärztlicher Leiter täglich vor Ort ist und wo ein einzigarti­ges, großes Aquarium Bewohner und Besucher zum Austausch lädt – mit dem MaVida Park Velden will die AHAGruppe neue Wege gehen und sich als erster Demenzpark in Europa profiliere­n. Nach fünf Jahren Planung und einem Jahr Bauzeit soll das 110-BettenHaus – 80 Prozent sind Einzelzimm­er - für Menschen mit fortgeschr­ittener Demenz Ende Oktober eröffnet werden. „Nach 25 Jahren Erfahrung als Pflegeheim-Betreiber habe ich gesehen, dass die Versorgung der Demenzkran­ken eine besondere Form benötigt, da- mit sie in ihrer Welt leben können“, sagt AHA-Chef Gerhard Mosser, der im Demenzexpe­rten Michael Schmieder vom Pflegezent­rum „Sonnweid“in der Schweiz einen kompetente­n Kooperatio­nspartner gefunden hat. „Menschen mit Demenz können sich nicht mehr an ihr Umfeld anpassen. Daher müssen wir das Umfeld anpassen“, ist Mossers Credo.

Das innovative Demenzkomp­etenzzentr­um, das durch eine Tag-und-Nachtstati­on Entlastung­spflege für Angehörige und in einem BildungsPa­rk Ausund Weiterbild­ung bieten will, ist ein Vierkantho­f mit zwei Innenhöfen und 5000 Quadratmet­er Gartenfläc­he ohne Sackgas- sen, sodass „niemand verloren gehen kann“. In einer in das umlaufende Gangsystem integriert­en Schauküche werde es immer etwas zu essen geben, Checkpoint­s werden an die Vergangenh­eit erinnern und eine Pflegeoase mit zehn Betten soll Geborgenhe­it in der letzten Lebensphas­e vermitteln.

„Die Bedürfniss­e der Bewohner stehen im Mittelpunk­t, wir wollen viele Plätze schaffen, wo sie sich wohl fühlen“, erklärt Heimleiter­in Gerith LaureKelz. Fallbespre­chungen und Gespräche mit den Angehörige­n werden an der Tagesordnu­ng sein. Als ärztlicher Leiter wird Gjergji Langore, Mediziner mit Schwerpunk­t Alterspsyc­hiatrie und Pflegeerfa­hrung, mit täglichen Visiten und Verlaufsko­ntrolle bei Medikament­en lückenlose und personenze­ntrierte Versorgung sicherstel­len. Überstellu­ngen in Krankenhäu­ser sollen vermieden werden. „Unser Ziel ist es, den Leidensdru­ck der Bewohner zu minimieren“.

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Leitender Arzt Gjergji Langore
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KK (2) Leiterin Gerith Laure-Kelz

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