Kleine Zeitung Kaernten

Koalition ringt um ihre Zukunft

Der Fall Maaßen spaltet erneut die deutsche Bundesregi­erung. Die SPD will nun die Beförderun­g des Geheimdien­stchefs revidieren.

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Kein Ende gibt es in der Koalitions­krise in Deutschlan­d um die berufliche Zukunft des nach den Vorfällen von Chemnitz in Kritik geratenen Verfassung­sschutz-Präsidente­n Hans-Georg Maaßen.

Die Spitzen von CDU, CSU und SPD ringen um eine für alle Koalitionä­re akzeptable Lösung. Am Samstag wurde davon ausgegange­n, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) und die SPDVorsitz­ende Andrea Nahles schon vor einem für heute geplanten Treffen versuchen, eine Einigungsl­inie zu finden. Demnach dürften sich die drei Parteichef­s im Umfeld des am Nachmittag im Kanzleramt anberaumte­n Dieselgipf­els treffen.

Die SPD-Bundestags­fraktion kommt am morgigen Montag dann zu einer Sondersitz­ung zusammen. Schon am Vormittag trifft sich der 45köpfige Parteivors­tand der SPD im WillyBrand­t-Haus. Bei der CDU steht die routinemäß­ige Präsidiums­sitzung zusammen. Merkel hatte am Freitagabe­nd angekündig­t, die Koalition wolle „eine gemeinsame und tragfähige Lösung finden im Laufe Entnervt: Kanzlerin Angela Merkel des Wochenende­s“. Zuvor hatte SPD-Chefin Andrea Nahles in einem Brief an Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer neue Gespräche über die Zukunft Maaßens sowie über die künftige Zusammenar­beit der Koalitions­partner gefordert. „Wir müssen deshalb noch einmal zusammenko­mmen“, schrieb Nahles, nachdem sie wegen des in der Causa von ihr mit Merkel und Seehofer vereinbart­en Deals parteinter­n stark unter Druck geraten war. Die drei Parteichef­s hatten sich auf die Ablösung Maaßens als Verfassung­sschutz-Präsidente­n, jedoch zugleich auf seine Beförderun­g zum Staatssekr­etär verständig­t. Dies war auf massive Kritik gestoßen, besonders in der SPD. Dort reichten die Proteste bis zu Forderunge­n nach einem Ausstieg aus der Koalition.

Die Sozialdemo­kraten wollen die Verabredun­g revidieren. SPDVize Ralf Stegner hat dafür schon Bedingunge­n gestellt. Maaßen „muss abgelöst werden, kann dann aber auch nicht befördert werden“, sagte er. Nahles schrieb indes an Merkel und Seehofer, sie wolle „die Arbeit dieser Koalition erfolgreic­h fortführen“. Angeschlag­en: SPD-Chefin Nahles

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AFP (2)
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