Kleine Zeitung Kaernten

Der tschwaldat wie a echta Trågtåla

Untergehen „wie Wetzstan“oder zittern „wie Lamplschwa­f “– Drautaler haben Mundart-Vergleiche gesammelt.

- Beim Weißensee Beim Pöllaner Teich In der Auf Fischer der Ried Alm Beim Feistritze­r Kirchtag Bei Regen Und über Menschen

DPeter Winkler

ie Mundart liegt aus Feistritz im „Trågtål“(Drautal) am Herzen. Das wissen auch seine Freunde und Verwandten. Sie haben sich zusammenge­setzt und lustige oder ungewöhnli­che MundartRed­ewendungen gesammelt. Was dabei herausgeko­mmen ist, präsentier­en wir Ihnen hier:

lehrt ein Vater seinem sechsjähri­gen Sohn das Schwimmen. Der Bub schreit: „Våta, håb mi fest ein! Sunst geh i unta wie Wetzstan.“(Vater, halte mich gut fest! Sonst gehe ich unter wie ein Wetzstein.)

ruft eine Mutter ihrer kleinen Tochter zu: „Dirndle, kim aussa vom Teicht! Bist schon gånz blau und zittast wie Lamplschwa­f.“(Mädchen komm aus dem Teich heraus! Du bist schon ganz blau und zitterst wie der Schweif eines Lamms.)

rinnt üblicherwe­ise viel Wasser aus dem Brunnenroh­r. Ein trockener Sommer veranlasst­e Winklers Vater zu folgender Aussage: „Da Brunn in da Ålm rinnt lei mehr so wie da Bock sacht.“(Aus dem Brunnen auf der Alm rinnt das Wasser nur noch so, als würde ein Bock urinieren.)

(Ortsteil in Feistritz) stand in den 1960er- und 1970er-Jahren oft ein Bauer breitbeini­g, mit in die Hüften gestemmten Armen in der offenen Haustür. Ein Holzknecht kommentier­te dies so: „Da Obarieda steht in da Labmtir wie a zwahablete Prunzkochl.“(Der Oberrieder steht in der Türe zum Vorraum wie ein Nachttopf mit zwei Henkeln.)

sagte eine Mutter zu ihrer Nachbarin: „Da Heina kaft in die Kinda beim Kirchtågst­andl lei Gschnadlwe­rch und Tschatsch wie wenn ma daham an Göldscheiß­a hättn.“(Heinrich kauft den Kindern am Kirchtag nur Süßes und unnötiges Zeug als hätten wir einen Geldscheiß­er.)

sagt man im Drautal: „Hetz schittet’s draußn wie wenn da Himml offn war.“(Jetzt regnet es draußen, als wäre der Himmel offen).

mit Zahnlücken wird oft so gelästert: „Da Zenz håt lei mehr an Zåhnt, der steht in da Pappm drin wie a Durn in da Fratn.“(Lorenz hat nur noch einen Zahn, der steht in seinem Mund wie ein abgestorbe­ner Baum auf einem Kahlschlag.)

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