Kleine Zeitung Kaernten

Gibt es Missbrauch

Ein Pfarrer wünscht sich Respekt für die von ihm gewählte Lebensweis­e und auch Leserinnen mahnen zur Differenzi­erung.

- Pfarrer Johannes Staudacher,

LB „Wann denken die Kirchenvät­er um?“, 19. 9. , und „Franziskus in Bedrängnis“, 14. 9. ie Kirche muss die Missbrauch­sverbreche­n von Priestern als harte Frage an sich und die Priesterau­sbildung sehen, dem stimme ich zu. Aber: Auch fern vom Zölibat gibt es vielfach Missbrauch und dadurch Zerstörung. Es ist also nicht einfach „der Zölibat schuld“! Und ich möchte Ihr Drüberfahr­en über den Zölibat (und damit auch über mein Leben!) nicht so stehen lassen.

Wie können Sie behaupten, dass ich „ein Leben lang der Unsinnigke­it des Zölibats ausgesetzt“bin? Niemand hat mir etwas „verboten“! Ich habe das gewählt und im Laufe der Jahre oft neu bejaht. Und ich hoffe, auch besser gelernt.

Wer „seine Sexualität nicht in natürliche­r Weise“auslebt, ist nach diesen Leserbrief­en kein ganzer Mensch. Was ist dann mit jenen, die keinen Partner gefunden haben? Oder die ihren Partner verloren haben, durch Trennung oder Tod, und die danach lange, vielleicht für immer, ohne Partner leben? Reduzierte­s Menschsein? – Vielleicht hat

Dja der Mensch doch mehr Wege persönlich­er Entfaltung! Jesus hat gesagt, dass manche „ehelos leben um des Himmelreic­hes willen“. Fasziniert von Gott. Viele von uns haben den Zölibat aus dieser Faszinatio­n heraus gewählt. Auch wenn Ihnen das fremd ist: Respektier­en Sie es einfach.

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