Kleine Zeitung Kaernten

Verloren“

Der fünffache Rallye-Weltmeiste­r Sebastien Ogier (34) feierte als Gaststarte­r bei seinem DTM-Debüt in Spielberg mit Rang zwölf eine gelungene Premiere.

- INTERVIEW. Von Denise Maryodnig

Wie hat sich Ihr Debüt in der DTM angefühlt?

Ich sag’s einmal so, es waren die schlechtes­ten Bedingunge­n, die ich mir für meine Premiere hätte vorstellen können, es war zäh. Der zweite Teil des Rennens war echt gut von mir und stimmt mich positiv für heute.

Wie fühlte es sich an so ohne Partner an Ihrer Seite?

(Lacht.) Keine Angst, ich fühl mich keineswegs verloren, mir geht’s gut. Die Strecke hat gefühlt nur acht Kurven, das kommt mir entgegen.

Wie sah Ihre Vorbereitu­ng generell aus?

Ich hatte im August eineinhalb intensive Trainingst­age in Vallelunga. Die sind positiv verlaufen, der Speed war gut. Aber da mein Fokus der RallyeWM gilt, stand die DTM im Hintergrun­d. Ich habe mir Rat geholt, Videos gesehen. Aber: Die Praxis und die Theorie sind selten das Gleiche. Mein Ziel: so wenig Fehler wie möglich machen. Ja, klar. Ich bin super im Mercedes-Team aufgenomme­n worden und jeder ist auf mich zugekommen und hat gesagt: Wenn du Fragen hast, komm einfach, wir werden versuchen, dir zu helfen.

Sie haben vor dem Rennen bescheiden gemeint, dass Sie nur nicht Letzter werden wollen.

Ja, genau. Ich bin ein extrem ehrgeizige­r Typ und aufgrund meiner Erfolge im Rallyespor­t wäre es richtig schwer zu akzeptiere­n, am Ende des Feldes zu liegen. Trotzdem sind das natürlich andere Dimensione­n: Alles ist so knapp beisammen. Und gegenüber den Tests gibt es hier 18 Fahrer um mich.

Was ist der größte Unterschie­d für Sie gewesen?

Ganz klar, das Auto an sich bzw. die Art, das Auto zu fahren. Es ist auch schwierig, das letzte Limit zu finden. Das muss ich bei den Rallyes auch, aber auf eine ganz andere Art und Weise.

Wie schwierig ist es, Motorsport und Familie zu verbinden?

Das ist nicht so einfach, da die Rallyesais­on von Jänner bis November geht. Das ist sehr lange. Wir haben nur 13 Rennen, aber trotzdem bist du die ganze Woche vor Ort. Der Kleine fängt jetzt an, mir zuzusehen, und schreit immer: „Da ist Papa!“Das ist cool, aber ich will trotzdem, dass sich jetzt noch nicht alles um Motorsport dreht.

Wie steht es um Ihr Deutsch?

Na ja, es geht (lacht). Viele wollen, dass ich es bei Pressekonf­erenzen auf Deutsch versuche, aber dann kann ich mich nicht so ausdrücken, wie ich will.

Trotz einer deutschen Frau?

(Lacht.) Stimmt, aber wir sprechen Englisch. Wenn der Kleine älter ist, nehme ich mir vor, mit ihm Deutsch zu lernen.

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KK Haben Sie sich Tipps geholt? Rallye-Weltmeiste­r Sèbastien Ogier

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