Das Steinhaus als Ort der Inspiration
In Residenzen werden Performances erarbeitet.
Zum dritten Mal finden heuer die von Niki Meixner, Katrin Ackerl Konstantin und Erik Jan Rippman organisierten Residenz- und Performancetage „durch:formen“im Domenig Steinhaus am Ossiacher See statt. Während einer einwöchigen Residenz werden die Künstler Sabina Holzer und Jack Hauser sowie Verena Stenke und Andrea Pagnes (von „VestAndPage“) Performances und Installationen entwickeln. Holzer und Hauser wollen sich dabei mit dem Unheimlichen, mit Licht, Dunkel, Innen, Außen, Überund Durchgängen beschäftigen, das Projekt von „VestAndPage“hinterfragt Konzepte der Heimat, der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit.
Eröffnet wird am 5. Oktober um 18 Uhr mit einem Werkstattgespräch, bei dem sich die Künstler vorstellen und von ihrer Arbeit erzählen. Am 7. Oktober gibt es Kurzworkshops (Infos/Anmeldung unter Tel. 0650/61 43 770) sowie am 9. Oktober dann ab 18 Uhr die Performances. Das ganze Steinhaus soll dabei bespielt werden. Weitere Infos:
Wann und wo entstand die Idee für diesen Dokumentarfilm? Für frühere Filmprojekte war ich viel in Kriegsund Krisengebieten unterwegs und bin dort, aus Österreich kommend, immer wieder auf die Glock-Pistole angesprochen worden. Zurück in Österreich war ich überrascht, wie wenig hierzulande über diese Waffen bekannt ist, die hier hergestellt werden. Ich bin seit den 1990ern großer Hip-Hop-Fan, das Wort Glock wird inflationär verwendet, es ist die meistbesungene Waffe im Gangsterrap. Das habe ich zunächst nicht in Zusammenhang gebracht.
Wann haben Sie begonnen?
2012, das ganze Projekt war sehr rechercheintensiv. Die erste Überlegung war, den Pistolen zu folgen: von ihrer Produktion in Österreich bis zu den Menschen und Orten, wo sie verwendet werden. In den USA ist Glock ein generischer Ausdruck für Pistole. Die zweite Überlegung war, den Wegen des Geldes wieder zurück nach Österreich zu folgen, um herauszufinden, wie ein kleiner Familienbetrieb zum Global Player der Rüstungsindustrie aufsteigen konnte. Ähnlich wie bei Steve Jobs existiert der Mythos der Erfindung bei Glock: Gaston Glock soll die erste PisWas
mit
der
Recherche tole ohne waffenbautechnische Kenntnisse in einer Werkstätte erfunden haben, damit eine Industrie revolutioniert und zu einem der reichsten Männer des Landes geworden sein.
Was stimmt am Mythos was nicht?
Es waren sicher mehrere Leute an der Entwicklung beteiligt. Das Patent ist einzig auf Gaston Glock angemeldet. Er ist der Einzige, der Profit durch diese Erfindung geschlagen hat.
und
Ist die Glock-Pistole ein Produkt der 1980er?
Sie ist zu einem Zeitpunkt entstanden, wo die polymere Spritzgusstechnik so gut geworden ist, dass die Glock-Pistole eine der ersten war, die zum Großteil aus Kunststoff gefertigt worden ist und maschinell. Das heißt: Jeder Teil ist austauschbar. Sie war zu diesem Zeitpunkt auch allen anderen Pistolen überlegen: Sie hatte mehr Schuss, war leichter, bestand aus weniger Teilen und war leichter zu warten.
typisches
Für diesen Film haben Sie mit vielen Glock-Besitzern von den USA bis zum Irak gesprochen: mit Polizisten, Gangstern, Ex-Soldaten. Es fallen Sätze wie: „Eine Glock lässt dich nicht im Stich.“Es scheint, als könnten sich alle auf diese Pistole einigen. Ist das ihr Erfolgsgeheimnis? in der Recherche interessant war: Im Eigenmarketing stellt sich Glock als Ausrüster der Polizei dar – was richtig ist. Der Großteil der US-Polizeieinheiten trägt Glock, die österreichische Polizei auch. Gleichzeitig taucht die Glock immer wieder auf beiden Seiten von bewaffneten Konflikten auf. Da profitiert am Ende des Tages der Produzent. Und deswegen ist der Waffenhandel auch eine moralisch fragwürdige Angelegenheit.
Zu Wort kommen zwei frühere Mitarbeiter: ein CEO und ein Treuhänder, der verurteilt wurde, weil er angeblich ein Attentat auf Glock