Klima-Ökonomen im Rampenlicht
Die US-Forscher William D. Nordhaus und Paul M. Romer werden mit dem Wirtschaftsnobelpreis prämiert.
Wie wirken sich Klimawandel und technologische Innovationen auf die Weltwirtschaft aus? Es sind hochaktuelle Fragestellungen wie diese, die den beiden US-Ökonomen William D. Nordhaus und Paul M. Romer den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften einbringen.
Die beiden Forscher haben Modelle konstruiert, „die erklären, wie die Marktwirtschaft mit Natur und Wissen interagiert“, begründete die Akademie in Stockholm die Entscheidung. Ihre Arbeit habe „erheblich zu einem besseren Verständnis von nachhaltigem Wirtschaftswachstum im Zusammenhang mit Klimawandel und technischem Fortschritt beigetragen“. Nordhaus (77), der 2015 übrigens auch mit dem „Thomas C. Schelling Award“des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) im niederösterreichischen Laxenburg prämiert wurde, ist Professor an der Yale University. Romer (62) arbeitet an der Stern School of Business der New York University.
Insbesondere Nordhaus hat sich als Experte für Umwelt- und Klimaökonomie einen Namen gemacht. Er beschäftigt sich etwa mit der Frage, wie sich wirtschaftliches Wachstum mit einem möglichst effizienten und schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen kombinieren lässt. Auch die Verbindungen zwischen Wirtschaft und Klima spielen eine zentrale Rolle – Nordhaus konstruierte etwa schon früh Modelle, die die Wechselwirkungen beider Systeme untereinander analysieren. Romers Forschungen fokussieren zudem u. a. auf die Probleme der Wirtschaft in Entwicklungsländern, die besonderen Effekte der Verstädterung auf das Wachstum dort, Folgen technischer Neuerungen sowie die Verteilung des wirtschaftlichen Wohlstands. Bei der Bekanntgabe des Preises zeigte sich Romer zuversichtlich, dass die Menschheit ihre CO2-Emissionen reduzieren könne. „Es ergeben sich dabei einige Einschränkungen. Aber wenn wir einmal damit anfangen und versuchen, weniger Kohlendioxid freizusetzen, werden wir erstaunt sein, dass es nicht so schwierig ist wie gedacht.“
gehört – im Gegensatz zu den Auszeichnungen für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden – zwar nicht zu den klassischen Nobelpreisen. Der Stellenwert der 1968 nachträglich von der schwedischen Reichsbank gestifteten Auszeichnung ist dennoch enorm. Verliehen wird sie – zusammen mit den traditionellen Nobelpreisen – am 10. Dezember, dem Todestag Nobels.