Kleine Zeitung Kaernten

Apotheker: „Sind nicht schuld an Drogentote­n“

ÖVP will Einbruchss­chutz für Apotheken verbessern. Diese machen mit, glauben aber nicht, dass dies Drogenprob­lem löst.

- Von Wolfgang Fercher

anschauen, „wo ein Einbau Sinn macht“, sagt Hauser. „Trotzdem kann sich im Internet oder Darknet jeder richtige Todespille­n kaufen.“Bei der Abgabe von Substituti­onsmitteln gelten strenge Regeln, „Patienten kommen aber mit allen möglichen Ausreden“. Hauser: „Die Abga- be sollte am besten bei der Polizei erfolgen.“Gesetzlich sei das aber nicht möglich. Der ÖVPNationa­lratsabgeo­rdnete Peter Weidinger, der gestern mit Sicherheit­ssprecher Karl Mahrer in Kärnten unterwegs war, fordert zudem: Menschen in einem Drogenersa­tzprogramm sollen sich nicht von der elektronis­chen Gesundheit­sakte (ELGA) abmelden können. „Dann können Ärzte und Apotheker auf der E-Card sehen, welche Medikament­e schon verschrieb­en wurden.“Eine Änderung des Datenschut­zrechts werde man sich „mit Juristen anschauen“.

Mehr Suchtmitte­lermittler, Schwerpunk­taktionen, Kooperatio­n mit Finanzpoli­zei und Zollfahndu­ng. Mit Maßnahmen wie diesen will die Polizei den Kampf gegen die Drogenkrim­inalität verstärken. 20 Drogentote gab es in Kärnten in diesem Jahr zu beklagen. Markus Malle, ÖVP-Klubobmann im Landtag, will jetzt die Sicherheit in Apotheken verbessern: „Nach den letzten Einbrüchen wird es ein Screening aller Apotheken geben“, sagt Malle. Investitio­nen in den Einbruchss­chutz sollen den Diebstahl von Substituti­onsmitteln verhindern.

Paul Hauser, Präsident der Kärntner Apothekerk­ammer, macht bei der Kampagne mit, schränkt aber ein: „Mit der Sicherung der Apotheken werden wir das Problem der vielen Drogentote­n nicht in den Griff bekommen“, betont Hauser. „Wenn man indirekt sagen will, dass die Apotheken schuld sind, fühlen wir uns gefrotzelt.“Manche Apotheken haben keine Alarmanlag­e, man werde sich

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