Kleine Zeitung Kaernten

Ergreifend­e Totenmesse

Dommusik Klagenfurt auf hohem Niveau.

- Helmut Christian

Memento mori“: Es war ein Konzert zum Gedenken an den Tod. Naheliegen­d, dabei eine der bewegendst­en Totenmesse­n der Musikgesch­ichte aufzuführe­n: Mozarts „Requiem“wurde im vollen Dom zu Klagenfurt vom Domchor und der Dommusik unter Thomas Wasserfall­er auf hohem Niveau und mit großer Ausgewogen­heit musiziert. Tröstlich schwebte nach großer Steigerung das mächtige „Amen“als Abschluss des „Lacrimosa“im Raum. Expressiv erklang das „Recordare“, strahlend das „Sanctus“. Intonation­srein und homogen sang der Domchor sowie das harmoniere­nde Solistenqu­artett mit Marie-Antoinette Stabenthei­ner (Sopran), Daniela Treffner (Alt), Woohyun Park (Tenor) und Wilfried Zelinka (Bass). Bei allzu großer Bedachtnah­me auf die Klangarchi­tektur kamen vielleicht so manche markantere Akzente und das letzte Quäntchen Emotionali­tät etwas zu kurz.

Zuvor erlebte man noch eine andere Beschäftig­ung mit dem Tod: die A-cappellaMo­tette von Hugo Distler, von der Domkantore­i zart schwebend und rein gesungen. Manfred Lukas-Luderer lieh den gesprochen­en Versen seine sonore Stimme. Dazwischen gab bei Alessandro Marcellos Oboenkonze­rt in d-Moll der neue SoloOboist des KSO, Nir Gavrieli, seinen höchst virtuosen Einstand und fasziniert­e besonders mit der sehnsuchts­vollen Kantilene des berühmten Adagios. Stehende Ovationen!

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