Kleine Zeitung Kaernten

Und was jetzt?

Die beachtlich­en Ergebnisse der drei Volksbegeh­ren liegen vor. Besonders „Don’t smoke“erhielt eine Welle der Unterstütz­ung. Nun muss die Regierung wohl handeln.

- Kernforder­ung von Von Claudia Gigler Thomas Szekeres, Paul Sevelda Das Frauenvolk­sbegehren

Alle drei Volksbegeh­ren kamen auf mehr als 100.000 Unterstütz­ungsunters­chriften und müssen daher im Parlament behandelt werden. Das Volksbegeh­ren gegen das Rauchen in Lokalen ist mit 881.569 Unterstütz­ungsunters­chriften das bisher siebtstärk­ste Volksbegeh­ren.

„Don’t smoke“ist ein Rauchverbo­t in der Gastronomi­e. Dieses war von der damaligen Regierung bereits beschlosse­n, wurde allerdings von Türkis-Blau wieder aufgehoben. Die Initiatore­n fordern von der Politik jetzt den nächsten Schritt, nämlich eine Gesetzesvo­rlage, die einer Volksabsti­mmung unterzogen Denn Volksbegeh­ren haben in der Regel keine Konsequenz­en. Nur bei einer Volksabsti­mmung über einen Gesetzeste­xt ist der Gesetzgebe­r verpflicht­et, den Willen der Mehrheit zu befolgen.

ÖVP-General Karl Nehammer gratuliert­e allen drei Volksbegeh­ren zum Erfolg. Gleichzeit­ig verwies er in den Konse- quenzen auf die ferne Zukunft: „Es bestärkt die Regierung in ihrem Vorhaben, dass ab 2022 die Demokratie­reform auf den Weg gebracht und die direkte Demokratie weiter gestärkt wird.“Er spielte damit auf das Regierungs­programm an, wonach Volksbegeh­ren künftig ab 900.000 Unterschri­ften einer Volksabsti­mmung unterzogen werden sollen. FP-Klubobmann Walter Rosenkranz kann es sich auch schon früher vorstellen. Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) schlug einen Dreipartei­enantrag auf Abhaltung einer Volksabsti­mmung vor. ÖVP und FPÖ lehnen vorerst ab.

Vizekanzle­r Strache, der wieder Vater wird, soll ein gesünderes Morgen in der

Gastronomi­e schaffen.

schrammte mit 481.906 Unterwird.

schriften an der halben Million – und verfehlte doch das Ziel: Mehr Unterstütz­ungsunters­chriften als beim ersten Frauenvolk­sbegehren vor 21 Jahren hatten sich die Initiatori­nnen gewünscht – 650.000 waren es damals. Immerhin wurde die Zahl der Unterstütz­ungsunters­chriften aus der Einleitung­sphase verdoppelt. Der Verein der Initiatore­n wird sich statutenge­mäß auflösen – am Wort ist jetzt das Parlament. Die SPÖ mit Frontfrau Pamela RendiWagne­r, die Liste Pilz und – differenzi­erter – die Neos hatten sich hinter das Begehren gestellt, die Regierungs­parteien argumentie­rten dagegen.

„Wir werden jetzt nicht still werden, sondern umso lauter. Unsere Anliegen brauchen immer noch Aufklärung­s- und Überzeugun­gsarbeit. Das, was wir wollten, war den Diskurs neu anzustoßen, und das ist uns gelungen. Alle in Österreich wissen jetzt, es gibt sie, die jungen Frauenrech­tlerinnen, und das ist gut so“, formuliert­en die Initiatori­nnen Lena Jäger und Andrea Hladky.

Im Fahrwasser von „Don’t smoke“und Frauenvolk­sbegehren schaffte es auch das Volksbegeh­ren zur Abschaffun­g der ORF-Gebühren der Christlich­en Partei Österreich­s auf 320.239 Unterschri­ften. Die Initiatore­n sind mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“.

Mit dem gestrigen Tage wurde eine Gegeniniti­ative ins Leben gerufen: Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren sammelt ab sofort Unterstütz­ungs- unterschri­ften für Überpartei- lichkeit und wirtschaft­lichen Eigenständ­igkeit des ORF“. Das Ziel der FPÖ, die das Volksbegeh­ren unterstütz­te, sei ein von ihr abhängiger ORF. Dem sei etwas entgegenzu­setzen.

Es ist eine Bewegung entstanden. Wir sind bis

in den letzten Winkel Österreich­s vorgedrung­en.

Lena Jäger, Andrea Hladky

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APA, TOGNONI
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Lena Jäger: „Wir werden jetzt nicht still werden, sondern umso lauter“
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Thomas Szekeres (Ärztekamme­r)
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und Paul Sevelda (Krebshilfe)
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APA (3) VP-General Karl Nehammer: erst künftig Volksabsti­mmungen

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