Beim Namen Schumacher werden alle schwach
Mick Schumacher ist Formel-3-Champion. Was sagen die Protagonisten in der Formel 1 zu „Schumi junior.“
Würde man die Maßstäbe anlegen, die spätestens mit Max Verstappen in der Formel 1 Einzug hielten, der mit 17 Jahren seinen ersten Grand Prix fuhr, dann würden viele Mick Schumacher wahrscheinlich als einen „Spätzünder“bezeichnen. Schließlich ist er doch „schon 19“und gewann gerade einmal den Formel-3-Europameistertitel. Sebastian Vettel, der selbst mit 20 in die Formel 1 kam, hält von solchen Einschätzungen gar nichts: „Ich habe seinen Weg verfolgt, ich kenne ihn ja auch schon länger. Ich finde es toll, das es bei ihm jetzt so gut läuft. Es ist nicht entscheidend, wann jemand ‚zündet‘, ob das vielleicht mal ein bisschen länger dauert, wichtig ist, dass er überhaupt ‚zündet‘.“ie Leistungsexplosion kam ja erst so Mitte des Jahres. Prompt tauchten böse Gerüchte auf, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte. Vor allem Schumachers Hauptgegner, der Red-Bull-Junior Dan Ticktum, streute zweideutige Bemerkungen. Am Ende der Saison wolle er auspacken. „Er redet oft, bevor er denkt“, so Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Auch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost, in der Formel 1 be-
Dkannt für ein gutes Händchen für Nachwuchspiloten, kann das Gerede verstehen. „Ich hatte von Anfang an erwartet, dass Mick in diesem Jahr um den Titel mitfährt. Gut, anfangs hat er sich schwergetan, aber man hat auch da schon die Fortschritte gesehen. Er war oft schon in den freien Trainings schnell, hat dann aber das Qualifying nicht hinbekommen. Aber er hat zuletzt überzeugende Rennen gezeigt, vor allem in Spielberg im Nassen. ie es dann weitergehen wird? „Er soll erst einmal Formel 2 fahren, auch um die Strecken kennenzulernen, auf denen er dann später in der Formel 1 unterwegs sein wird.“Dass Schumacher es dahin schaffen wird, daran hat Tost keinen Zweifel: „Es besteht überhaupt kein Grund, irgendetwas zu überstürzen. Ich sehe es doch bei uns an Pierre Gasly: Der ist zwei Jahre GP2 gefahren, dann ein Jahr in Japan – und jetzt ist er reif, auch in der Formel 1 Top-Leistungen zu bringen.“
Auf alle Fälle reißen sich schon alle um ihn. Auch Ferrari-Teamchef Arrivabene. „Bei seinem Nachnamen sehen bei Ferrari alle Türen offen.“
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