Eintauchen in pralle Bilderwelten
Wien, auch sonst mit hochklassigen Ausstellungen gesegnet, ist derzeit mehr denn je eine Kunstreise wert. Ein Überblick.
Schiele
„Ich ewiges Kind“, nannte sich Egon Schiele in einem seiner 26 Gedichte. Das Kind wurde allerdings nur 28 Jahre alt. Der Todestag des großen Zeichners und Malers der Wiener Moderne jährt sich am 31. Oktober zum 100. Mal. Das Gedenken an ihn bildet sich natürlich auch in vielen Ausstellungen ab. Das Leopold-Museum als Kompetenzzentrum für den expressionistischen Großmeister verzeichnet mit der Jubiläumsschau sein bisher erfolgreichstes Projekt, geht auf eine halbe Million Besucher zu und hat darum bis März 2019 verlängert.
Leopold-Museum: „Egon Schiele reloaded“. Bis 10. 3. 2019, leopoldmuseum.org
Eine schöne Ergänzung dazu sind die „Wege einer Sammlung“, die seit gestern im Unteren Belvedere nachgezeichnet werden: In der Orangerie widmet man sich zum 100. Todestag dem aufregenden Werk Egon Schieles in einer gleichnamigen Ausstellung und fokussiert auf das im eigenen Haus befindliche OEuvre mit 20 Werken, darunter 16 Gemälde.
Unteres Belvedere: „Egon Schiele. Wege einer Sammlung“. Bis 17. 2. 2019, belvedere.at
Bruegel
„Es ist eine einmalige monumentale Schau“, schwärmte Generaldirektorin Sabine Haag bei der Eröffnung. Keine Übertreibung, denn „Bruegel“im Kunsthistorischen Museum trumpft mit drei Vierteln aller Gemälde und der Hälfte aller Zeichnungen und Druckgrafiken des flämischen Meisters auf. Ob „Der Triumph des Todes“aus dem Prado in Madrid, „Die Anbetung der Könige im Schnee“aus der Sammlung Oskar Reinhart in Winterthur oder „Die Heuernte“aus dem Palais Lobkowicz in Prag: Internationale Leihgaben und sechsjährige Forschungen im Vorfeld machten es möglich, dass schon vor dem 450. Todestag von Pieter Bruegel dem Älteren im September 2019 nie mehr so viele Originale auf einem Fleck zu sehen sein werden wie in Wien.
Kunsthistorisches Museum:
„Bruegel“. Bis 13. 1. 2019, khm.at
Monet
Eine chronologische Schau von der Revolution des Impressionismus bis zum eindrucksvollen OEuevre aus seiner Reifezeit: Die Albertina würdigt mit 100 Gemälden Leben und Werk des großen Claude Monet.
Albertina: „Monet. Die Welt im Fluss“. Bis 6. 1. 2019, albertina.at
Japonismus
Die imposante Schau im Kunstforum erzählt vom Phänomen der Japan-Leidenschaft europäischer Maler der Moderne (Van Gogh, Degas, Klimt, Klee & Co.) und wie sie die westliche Bildwelt revolutionierte.
Kunstforum: „Faszination Japan“. Bis 20. 1. 2019, kunstforumwien.at