Sex-Postings im Verfassungsschutz?
Was läuft ab, wenn selbst ein „Verfassungsschützer“Kolleginnen mit Fotos von nackten Busen belästigt?
Wer im Scheinwerferlicht steht, kennt sie: Hass-Postings. Die deutsche Verteidigungsministerin hat sich an Postings wie „Drecksfotze, „Kriegstreiber-Hure“zwar nicht gewöhnt, wie sie bekennt, aber sie hat gelernt, sich ihnen zu entziehen. In Österreich kündigen Ministerinnen und Frauenpolitikerinnen aller Parteien jetzt an, jenen schnell und massiv helfen zu wollen, die durch obszöne Postings belästigt werden. Die Landwirtschaftsministerin will es, die Frauenministerin will es, die SPÖ-Frauenvor- will es. Alle wollen eine überparteiliche Initiative unterstützen, damit sich Frauen besser gegen Hassposter wehren können, die im Netz attackieren, beleidigen, verletzen, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden. Bleibt die große, noch unbeantwortete Frage, welche Möglichkeiten es in der Praxis tatsächlich geben kann, um sich wirkungsmächtig zur Wehr setzen zu können.
Warten wir also ab, wie lange es noch dauern wird, bis auch online gilt, was offline immer schon gegolten hat. Warten wir ab, wie lange noch sexistischaggressive Schreiberlinge mit dem Güllewagen durch das Netz fahren können. Oder wie lange es noch möglich ist, dass selbst im Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) ein Beamter Kolleginnen auf WhatsApp obszöne Sexfotos schickt. Sexusitzende elle Belästigung sei im Verfassungsschutz Alltag gewesen, hat soeben eine BVT-Mitarbeiterin in einem Interview erzählt. Und wie reagierte ihr Vorgesetzter? Er soll sie versetzt haben.
Fragt sich frau in diesem Land: Schreiben wir wirklich das Jahr 2018? Kann es im Jahr 2018 noch möglich sein, dass Männer in höchsten Ämtern dieses Landes wie dem BVT in machohafter Selbstherrlichkeit wie in vergangenen Zeiten agieren? Es kann – offensichtlich. Wie lange noch?