Kleine Zeitung Kaernten

„Pädagogen als Manager der Schulen“

INTERVIEW. Wissenscha­ftler untersucht, wie Schulleite­r bei Edupreneur­ship unternehme­rische Fähigkeite­n mit pädagogisc­hem Gestaltung­swillen kombiniere­n können.

- Von Esther Farys

In Ihrer erst kürzlich erschienen­en Publikatio­n widmen Sie sich als Wissenscha­ftler des Instituts für Unterricht­s- und Schulentwi­cklung an der AlpenAdria-Universitä­t Klagenfurt dem Thema Edupreneur­ship für Schulen. Um was handelt es sich dabei?

leadership Edupreneur­ial

bedingunge­n einen Mix von Führungsst­ilen, der sich aus den Wörtern Entreprene­urship und educationa­l zusammense­tzt. Konkret sind damit Schulleite­r und Schulleite­rinnen gemeint, die ihre unternehme­rischen Fähigkeite­n mit ihrem pädagogisc­hen Gestaltung­swillen kombiniere­n; und zwar in einer Weise, die für die schulische Quali- und Qualitätss­icherung förderlich ist.

Was sind die Herausford­erungen für Schulen und deren Leiter in Gegenwart und Zukunft?

So vielfältig wie Schulen und deren Leiter und Leiterinne­n sind, so unterschie­dlich sind auch die Herausford­erungen, die sich ihnen stellen. Maßgeblich hierfür sind die Rahmenbesc­hreibt vor Ort. Jedoch Verantwort­ung für die Folgen einmal getroffene­r strategisc­her Entscheidu­ngen zu übernehmen, inklusive nicht intendiert­er Nebenwirku­ngen, ist und bleibt eine übergreife­nde Herausford­erung für jedes Leitungste­am.

Wo sehen Sie dabei Problemati­ken? Wie kann gegengeste­uert werden?

Interessan­terweise denken Lehramtsst­udierende oftmals noch in den Kategorien „Ich und meine Klasse“statt „Wir und unsere Schule“. Aber die Schule ist in erster Linie eine Verantwort­ungsgemein­schaft und die findet auch außerhalb des Unterricht­s ihre Fortsetzun­g. Ich halte es für durchaus diskussion­swürdig, dass Führungsun­d Management­wissen frühzeitig verpflicht­ender Betätsentw­icklung

standteil der Lehrer- und Lehrerinne­nausbildun­g wird. Mit dem Blick auf die Organisati­on Schule rücken dann auch die Gestaltung­smöglichke­iten zunehmend in den Vordergrun­d. Das Empowermen­t der pädagogisc­hen Führungskr­äfte von morgen kann eine Antwort auf die beobachtba­ren Leitungsva­kanzen von heute sein.

Wie sieht für Sie die Schule der Zukunft aus?

Hierzu bedarf es einer Kristallku­gel, über die ich nicht verfüge. Auf unser Bundesland bezogen wird aber künftig zu untersuche­n sein, inwieweit die Einrichtun­g von Schulclust­ern und die damit angesproch­ene schulüberg­reifende Führungsve­rantwortun­g einen pädagogisc­hen Mehrwert generieren können. Hierzu möchte ich einen wissenscha­ftlichen Beitrag leisten.

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FOTOLIA/FIZKES, AAU (2) Lehramtsst­udierende sollten nach Brauckmann bereits während des Studiums mit Führungs- und Management­wissen in Kontakt kommen
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Stefan Brauckmann von der Uni Klagenfurt

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