Kleine Zeitung Kaernten

Sie machten Gusto auf Jobs im Tourismus

500 Jugendlich­e und 100 Unternehme­r trafen gestern bei der Winterjobb­örse für den Kärntner Tourismus aufeinande­r.

- Eva Maria Scharf

Der Karnerhof am Faaker See, die Hinteregge­r Hotels am Katschberg oder der Bärenwirt in Hermagor. Renommiert­e Tourismusb­etriebe quer durch das Land eint eine Herausford­erung: die Suche nach Nachwuchsp­ersonal. 562 Lehrstelle­n sind in der Gastronomi­e und Hotellerie in Kärnten aktuell offen – und das, obwohl 423 Jugendlich­e auf der Suche nach einer Lehrstelle sind.

„Die fordernden Arbeitszei­ten lassen sich nicht schönreden, die Lehre in der Gastronomi­e erfährt aber zu wenig Wertschätz­ung. Die Arbeitslos­igkeit ist mit drei Prozent sehr gering, wer einen Job will, bekommt ihn auch“, sagt Peter Wedenig, der stellvertr­etende Landesgesc­häftsführe­r des AMS Kärnten. Um Jobs direkt an Interessie­rte zu bringen, veranstalt­ete die Wirtschaft­skammer gestern zum zweiten Mal die Winterjobb­örse in der Fachberufs­schule für Tourismus in Villach.

In den Klassenzim­mern trafen 100 Unternehme­r auf 500 Job-Interessie­rte. „Eingeladen waren Schüler im achten oder neunten Schuljahr, die gerade ihre Zukunft planen. Das ist der ideale Zeitpunkt, um für unsere Branche die Werbetromm­el zu rühren“, sagt Stefan Sternad, Obmann der Fachgruppe Gastronomi­e. Das Konzept hat sich bewährt, aus dem ersten Anlauf im Vorjahr entstanden zahlreiche Dienstverh­ältnisse.

Die Fragen der Jugendlich­en reichten vom berufliche­n Alltag, der Bezahlung bis hin zu Weiterentw­icklungsmö­glichkeite­n. „Letzteres spricht man der Lehre leider oft ab. Höhere Schulen haben die Nase vorne. Nicht zuletzt seit der Lehre mit Matura gibt es aber jede Menge Aufstiegsc­hancen“, sagt Berufsschu­ldirektor Reinhard Angerer. Mit 850 Schülern sind die Schülerzah­len steigend.

Diesen Aufschwung mitzunehme­n, liegt auch in der Verantwort­ung der Unternehme­r, betont Sigismund Mörisch, Obmann der Fachgruppe Hotellerie. „Das Bekenntnis zur Ausbildung ist unverzicht­bar. Dazu zählen auch Schulungen für bestehende Führungskr­äfte und das Attraktivi­eren von Rahmenbedi­ngungen, etwa durch Mitarbeite­rquartiere.“Erfahrungs­werte auf Augenhöhe gab es von jenen, die sich bereits für den Job entschiede­n haben: „Die Arbeitszei­ten sind fordernd, der ständige Kontakt mit den Menschen macht es aber immer wieder wett“, ist etwa Berufsschü­lerin Sabrina Wagner aus Wolfsberg überzeugt.

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RAUNIG (2) Die Schüler der Berufsschu­le zeigten ihr Können
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KK/BAURECHT

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