Bayern-Bosse sind nach Kritik in Rage
In München wurden Medien scharf kritisiert. Frankfurt in Torlaune.
Zwei Pressekonferenzen nacheinander – wenn Derartiges im Profifußball angekündigt wird, dann weiß man: Da ist meist Feuer am Dach. Der FC Bayern hat Medienvertreter am gestrigen Freitag gleich zwei Mal an die Säbener Straße geladen. Nachdem zuerst der nach vier sieglosen Spielen unter Druck stehende Trainer Niko Kovac den Ausblick auf das heutige Duell in Wolfsburg gegeben und gelobt hatte, Ruhe zu bewahren („Es ist nicht alles so schwarz, wie es gemalt ist“), verteilten danach Vorstandschef KarlHeinz Rummenigge, Vereinspräsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic verbale Ohrfeigen.
Es sei „ein wichtiger Tag für den FC Bayern, weil wir Ihnen mitteilen, dass wir uns das nicht mehr gefallen lassen“, sagte Rummenigge. Gemeint war der Umgang der Medien mit ihrem Klub. Sie führten etwa exemplarisch die Berichterstattung über Jerome Boateng und Mats Hummels an, denen Altherrenfußball vorgeworfen wurde. Rummenigge verwies auf Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“Die „hämische und polemische“Berichterstattung soll Konsequenzen haben, man will mit Unterlassungserklärungen und Forderungen nach Gegendarstellung reagieren.
Die Kritik stieß auf wenig Verständnis. Der Deutsche Journalistenverband hat dazu aufgerufen, sich nicht zu ergeben. „Wie Journalisten über den Fußballklub, die Spiele und die Verantwortlichen des Vereins berichten, lassen wir uns nicht von der Chefetage des Vereins vorschreiben“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.
Ein Stück Geschichte hat indes Luka Jovic geschrieben: Er traf beim 7:1-Sieg von Adi Hütters Frankfurtern gegen Düsseldorf fünf Mal – das gelang im zarten Alter von 20 Jahren zuvor noch keinem Bundesliga-Profi.
Deutsche Bundesliga, Frankfurt – Düsseldorf 7:1 (3:0); heute: Leverkusen – Hannover, Stuttgart – Dortmund, Augsburg – Leipzig, Wolfsburg – Bayern, Nürnberg – Hoffenheim (alle 15.30), Schalke – Bremen (18.30). Sonntag: Hertha – Freiburg (15.30), Mönchengladbach – Mainz (18).