Violetten kamen mit blauem Auge davon
Austria Klagenfurt musste sich zu Hause gegen Amstetten mit einem Remis begnügen. Greil und Neuzugang Meledje glichen einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 aus.
Nach solch 90 Minuten weiß der originäre Austria-Fan nicht wirklich, ob er sich freuen oder ärgern soll. Der angesagte erste Heimsieg fand nicht statt. Die Klagenfurter kamen gegen Mitaufsteiger Amstetten über ein 2:2 nicht hinaus. Dabei war der Beginn ganz ordentlich. 20 Minuten diktierten die Hausherren zwar das Geschehen, waren aber im Angriff zu behäbig, zu ideenlos. Die Rechnung bekamen die Waidmannsdorfer in der 34. Minute präsentiert. Nach einem Freistoß von der rechten Seite konnte AustriaTorhüter Christoph Nicht noch abwehren. Der Ball fiel an der Strafgrenze dem Ex-AustriaKärnten-Kicker Thomas Hinum vor die Beine. Dieser nahm Maß, traf zum 0:1. Die Austria in Schockstarre, Amstetten setzte nach. Wieder war ein Freistoß der Ausgangspunkt, diesmal David Peham. Die Niederösterreicher gingen mit einer 2:0-Führung in die Pause.
Franz Polanz nahm nun volles Risiko, löste die Viererkette auf und brachte für die zweite Halbzeit mit Geburtstagskind Florian Jaritz (er wurde am Donnerstag 21) und Neuzugang Bradley Meledje zwei neue Offensivkräfte.
Die Hausherren zeigten sich bemüht, den Rückstand wettzu- machen. In Minute 65 war es dann so weit: Nachdem die Gäste ihren Strafraum zu einem Abenteuerspielplatz umfunktioniert hatten, kam der Ball über mehrere Umwege zu Patrick Greil, der mit seinem zweiten Saisontreffer auf 1:2 verkürzte.
Nun bekamen die Klagenfurter die zweite Luft, drückten auf den Ausgleich. Der sechs Minuten vor Schluss tatsächlich gelang. Vorausgegangen ist dieverwertete
sem ein fürchterlicher Patzer von Amstetten-Schlussmann Felix Gschossmann, der einen Rückpass verfehlte. Meledje überzuckerte die Situation am schnellsten und schob den Ball zum 2:2 ein. Damit benötigte der 25-jährige Stürmer von der Elfenbeinküste gerade einmal 39 Minuten für seinen ersten Treffer im Dress der Violetten.
Trainer Franz Polanz nimmt den Punkt mit: „Nach einem 0:2-Rückstand muss man mit einem 2:2 zufrieden sein.“Positiv gestimmt hat ihn der Kampfgeist in Halbzeit zwei. „Amstetten ist schwer zu bespielen. Man darf dabei nicht übersehen, dass sie aktuell das beste Auswärtsteam der zweiten Liga sind.“
Beschämend war die Zuschauerkulisse: Nicht einmal mehr 500 Fans fanden den Weg ins Wörthersee-Stadion, um ihre Mannschaft anzufeuern. Kein Spiel der zweiten Liga war gestern schlechter besucht.