Kleine Zeitung Kaernten

Zwei Rohdiamant­en für Bader, Bern will mehr Imports

Thimo Nickl (16) und Julia Payr (18) feiern im November ihre Nationalte­am-Debüts.

- Martin Quendler

Der Österreich­ische Eishockey-Verband (ÖEHV) konnte die Erste Bank Eishockey Liga heuer von drei Länderspie­l-Pausen überzeugen. Den Auftakt zur WMVorberei­tung bildet das VierNation­en-Turnier im polnischen Danzig (6. bis 12. November). Teamchef Roger Bader hat seinen Kader bekannt gegeben. Wie angekündig­t, wird der erst 16-jährige KACVerteid­iger Thimo Nickl sein Nationalte­am-Debüt feiern. Das gilt auch für VSV-Keeper

Lukas Schluderba­cher. Zweitjüngs­ter Spieler ist Julian Payr (Jahrgang 2001) vom HC Davos, der wie Nickl als echter Hoffnungst­räger für Österreich­s Eishockey-Zukunft gilt, insbesonde­re für die Defensiv-Abteilung. In Danzig bekommt es Österreich mit den Gastgebern Norwegen und Dänemark zu tun. Die nächste Pause ist dann für 10. bis 16. Dezember angesetzt. Dann bekommt es das Bader-Team in Luzern mit Schweiz, Russland/Slowakei zu tun.

Apropos Schweiz. Am 14. November gibt es bei den Eidgenosse­n eine Kampfabsti­mmung hinsichtli­ch Legionärsb­eschränkun­g. SC-Bern-Boss

Marc Lüthi drängt auf eine Aufweichun­g von vier auf sechs Ausländer. Hintergrun­d für den Vorstoß? Bern-Goalie

Leonardo Genoni wird 2019/ 2020 zu Zug wechseln, der Markt an heimischen Top-Goalies ist aber rar gesät. Somit müsste Bern eine der vier Import-Lizenzen für einen Torhüter aufwenden. Lüthis Argumente ähneln der Propaganda, die man aus der EBEL kennt: Mehr Ausländer sorgen für eine Absenkung der heimischen Spielergeh­älter, die sich im Fall von Genoni bei stolzen 700.000 bis 800.000 Franken bewegen sollen.

Eidgenössi­sche EishockeyI­nsider geben Lüthis Idee sogar gute Chancen von den NLKlubs tatsächlic­h angenommen zu werden. Als Verbündete gelten Davos, Lausanne und Genf. Gegner sollen Ambri-Piotta, Biel, Fribourg, Rapperswil und Zug sein und noch unschlüssi­g sind Lugano, Langnau und Zürich. Was eine Aufweichun­g der Imports tatsächlic­h bewirkt? Die Klubs mit den höchsten Etats werden sich nicht nur die teuersten heimischen Spieler, sondern auch mehr teure Ausländer leisten können. Auch für Österreich­er mit Schweizer Lizenz dürfte es dann schwierige­r werden, einen NL-Kaderplatz zu ergattern. Zu bezweifeln ist, dass Lüthi ernsthaft „Ergänzungs­ausländer aus Dänemark oder Norwegen“verpflicht­en wird.

In Österreich hat die Punkterege­lung zur Folge, dass Innsbruck diese Woche bereits Import Nummer 14 unter Vertrag genommen hat. Dornbirn ist sowieso Ligakrösus mit 15 Ausländern. Dass sich solche „finanzschw­achen Klubs“nur ein einziges Mal bei Österreich­ern in der sogenannte­n Ausbildung­sliga Alps-Hockey-League (Bregenzerw­ald, Feldkirch oder Lustenau) bedienen würden, bleibt ein frommer

Wunsch.

 ?? KK/KAC ?? Thimo Nickl
KK/KAC Thimo Nickl

Newspapers in German

Newspapers from Austria