Österreich: 655 Milliarden Euro liegen auf der „hohen Kante“
Bargeld und Einlagen sind weiterhin beliebt. Doch ein Drittel des Vermögens wird in Aktien und Anleihen gehalten.
Die niedrigen Zinsen machen Geldanlagen auf Sparbüchern weitestgehend unrentabel. Und auch bei der heutigen EZB-Zinssitzung dürfte sich daran nichts ändern. Dennoch liegt der Großteil des Geldvermögens der Österreicher als Einlage, von Sparbuch bis Bausparer, in Banken oder als Bargeld zu Hause – Ende 2017 waren das laut Daten der Nationalbank (OeNB) rund 279 Milliarden Euro. Noch bemerkenswerter: Trotz anhaltender Null-Zinsphase ist die Summe der täglich fälligen Anlagen im ersten Halbjahr 2018 um 12,4 Milliarden Euro auf 147,7 Milliarden weiter gestiegen. „Unterm Strich“betrug das gesamte Geldvermögen der österreichischen Haushalte 2017 rund 655 Milliarden Euro, mit Ende Juni 2018 erreichte es mit 663 Milliarden sogar einen neuen Rekordstand. Die OeNB-Zahlen zeigen: Auch das Wertpapiervermögen beträgt beachtliche 214 Milliarden Euro. 154 davon werden indirekt gehalten, durch Investmentfonds, Lebensversicherungen, Pensionsvorsorge oder Abfertigungsansprüche in den Mitarbeitervorsorgekassen. 28 Prozent des Wertpapiervermögens investieren Österreicher direkt in Aktien oder Anleihen. Hier zeigt sich ein Trend. Während in selbst verwalteten Wertpapier-Depots der Anteil ausländischer Aktien knapp ein Drittel beträgt, sind es bei den institutionellen Investoren über 70 Prozent – bedingt durch Vorschriften zur Risikostreuung.
Auch wenn fast ein Drittel des Vermögens der Österreicher in Wertpapieren veranlagt ist, bedeutet das nicht, dass jeder dritte Österreicher Aktien hat. Eine Umfrage der Bank Austria zeigt, dass 60 Prozent der Befragten auf das klassische Sparbuch setzen, 38 Prozent investieren ihr Geld in Bausparer. Bei nur 16 Prozent liegt der Anteil derer, die Aktien und Anleihen kaufen.