Redakteure fürchten „Zerstörung“des ORF
Der ORF-Redakteursrat warnt eindringlich vor Spardruck und politischer Einflussnahme.
Mit einem Appell und drastischen Worten haben sich die Redakteurssprecher des ORF am Mittwoch an die Öffentlichkeit gewandt. Konkret heißt es in der Resolution: „Dem ORF droht derzeit die größte existenzielle Krise seit seinem Bestehen.“Man befürchte durch einen wirtschaftlichen und politischen „Zangengriff“nicht weniger als die „absichtliche Zerstörung“des öffentlich-rechtlichen Senders.
Kritisiert werden vom ORFRedakteursausschuss unter anderem ein systematischer Stellenabbau und „als Informationsprogramm getarnte Belangsendungen“. Diese würden nur dem Zweck dienen, der „Polit- Prominenz eine Bühne zur Selbstdarstellung“zu bieten. Gleichzeitig baue die Regierung zunehmend ein feindliches Klima gegenüber kritischem Journalismus auf. Von der gewünschten „Neutralisierung des ORF“bis hin zu „offenen Drohungen mit dem Verlust des Arbeitsplatzes, wenn etwa eine Moderatorin Interviewfragen stellt, die einer Regierungspartei nicht gefallen“.
Schon in den vergangenen Monaten hatte der Redakteursausschuss mit Dieter Bornemann als Vorsitzendem mehr- fach auf die Gefahr politischer Einflussnahme hingewiesen.
Der Zeitpunkt für die Resolution ist nicht zufällig gewählt: ORFGremien werden neu besetzt und einiges weist darauf hin, dass die Regierung zeitnah ein neues ORF-Gesetz vorlegen könnte. Dies deutete Stiftungsratsvorsitzender Norbert Steger vor wenigen Wochen an, FPÖMediensprecher HansJörg Jenewein dementierte umgehend. Zuletzt deutete Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) Sympathie für eine steuerbasierte ORF-Finanzierung an. Redakteurssprecher Dieter Bornemann
Frau Engstler, wenn Sie das Lied „I Am from Austria“hören, welche Assoziation drängt sich Ihnen als Erstes auf?