Zweiter statt weiter
Österreich verpasste in der Nations League den angepeilten Sieg über Bosnien. Damit sind Marko Arnautovic und Co. fix Gruppenzweiter, steigen nicht auf.
Drei von vier Gruppenspielen in der Liga B der UEFA Nations League sind absolviert. Und es gibt erste nennenswerte Erkenntnisse: Bosnien-Herzegowina wird nach dem gestrigen 0:0 in Wien als Gruppensieger in die höchste Liga aufsteigen; Österreich hat als Zweitplatzierter den Klassenerhalt geschafft; Nordirland steigt ab – der Ausflug des ÖFBTeams am Sonntag auf die Insel hat also nur noch Bedeutung für den UEFA-Koeffizienten.
37.200 Zuschauer waren ins Ernst-Happel-Stadion gekommen, die Fanscharen teilten sich exakt in zwei Hälften, bengali- sche Feuer wurden nur im Gästesektor abgefackelt. Trotzdem: Die Stimmung war allseits gut bei fünf Grad Celsius. Auch auf dem Feld.
Die Mannschaft von Robert Prosinecki, wissend, dass schon ein Remis zum Aufstieg in die A-Liga reichen würde, versteckte sich nicht, im Gegenteil, sie war in den ersten 45 Minuten tonangebend. Wobei auch die zunächst schwachen Österreicher zu Chancen kamen, etwa durch Alaba aus einem direkten Freistoß (24.) oder Arnautovic, der, allein stehend, einen weiten Outeinwurf nur in die Arme von Goalie Sehic verlängerte (38.).
Trainer Franco Foda ließ mit einer Viererkette spielen, die Innenverteidiger Dragovic und Hinteregger wurden flankiert von Lainer und Alaba. Zulj und Kapitän Baumgartlinger versuchten, das Zentrum dichtzumachen, Kainz agierte als Zehner, Arnautovic als Solospitze.
Die technisch beschlagenen Bosnier kombinierten teilweise ausgezeichnet, Sunjic und Dzeko, der im Hinspiel den Siegestreffer erzielt hatte, scheiterten an Tormann Lindner. Es hat wahrlich schon fadere torlose erste Hälften gegeben.
Nach der Pause – Schlager war statt des glücklosen Kainz gekommen – öffneten beide Teams das Visier. Es entwickelte sich ein flottes Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Erst wehrte Bosnien-Torhüter Sehic einen Kopfball Hintereggers prächtig ab, dann klärte Sunjic einen Seitfallzieher von Arnautovic auf der Linie, aller-
dings mit dem Ellbogen. Der Elferpfiff blieb aber aus. Die Bosnier blieben indes weiter gefährlich. Duljevic schlenzte Richtung langes Kreuzeck, nahezu perfekt, Goalie Lindner schien über sich hinauszuwachsen, hob ab und bugsierte die Kugel in den Corner (64.). Wahrlich eine Glanztat.
Foda entschloss sich, die Offensive noch mehr zu forcieren. Schöpf musste in der 67. Minute Platz machen für Stürmer Gregoritsch, der sich prompt mit einem gefährlichen Kopfball vorstellig machte. Dem nicht genug: In den letzten zehn Minuten durfte Janko sein Comeback im Team geben, der Goalgetter kam unter tosendem Applaus statt Zulj – ein Märchen ohne Happy End für den Schweiz-Legionär.
Den Matchball vergab Schlager in der Nachspielzeit, der Salzburger Wirbelwind schoss volley in den Nachthimmel.