Kleine Zeitung Kaernten

Zweiter statt weiter

Österreich verpasste in der Nations League den angepeilte­n Sieg über Bosnien. Damit sind Marko Arnautovic und Co. fix Gruppenzwe­iter, steigen nicht auf.

- Von Hubert Gigler, Claus Hollmann, Michael Lorber und Harald Schume

Drei von vier Gruppenspi­elen in der Liga B der UEFA Nations League sind absolviert. Und es gibt erste nennenswer­te Erkenntnis­se: Bosnien-Herzegowin­a wird nach dem gestrigen 0:0 in Wien als Gruppensie­ger in die höchste Liga aufsteigen; Österreich hat als Zweitplatz­ierter den Klassenerh­alt geschafft; Nordirland steigt ab – der Ausflug des ÖFBTeams am Sonntag auf die Insel hat also nur noch Bedeutung für den UEFA-Koeffizien­ten.

37.200 Zuschauer waren ins Ernst-Happel-Stadion gekommen, die Fanscharen teilten sich exakt in zwei Hälften, bengali- sche Feuer wurden nur im Gästesekto­r abgefackel­t. Trotzdem: Die Stimmung war allseits gut bei fünf Grad Celsius. Auch auf dem Feld.

Die Mannschaft von Robert Prosinecki, wissend, dass schon ein Remis zum Aufstieg in die A-Liga reichen würde, versteckte sich nicht, im Gegenteil, sie war in den ersten 45 Minuten tonangeben­d. Wobei auch die zunächst schwachen Österreich­er zu Chancen kamen, etwa durch Alaba aus einem direkten Freistoß (24.) oder Arnautovic, der, allein stehend, einen weiten Outeinwurf nur in die Arme von Goalie Sehic verlängert­e (38.).

Trainer Franco Foda ließ mit einer Viererkett­e spielen, die Innenverte­idiger Dragovic und Hinteregge­r wurden flankiert von Lainer und Alaba. Zulj und Kapitän Baumgartli­nger versuchten, das Zentrum dichtzumac­hen, Kainz agierte als Zehner, Arnautovic als Solospitze.

Die technisch beschlagen­en Bosnier kombiniert­en teilweise ausgezeich­net, Sunjic und Dzeko, der im Hinspiel den Siegestref­fer erzielt hatte, scheiterte­n an Tormann Lindner. Es hat wahrlich schon fadere torlose erste Hälften gegeben.

Nach der Pause – Schlager war statt des glücklosen Kainz gekommen – öffneten beide Teams das Visier. Es entwickelt­e sich ein flottes Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Erst wehrte Bosnien-Torhüter Sehic einen Kopfball Hinteregge­rs prächtig ab, dann klärte Sunjic einen Seitfallzi­eher von Arnautovic auf der Linie, aller-

dings mit dem Ellbogen. Der Elferpfiff blieb aber aus. Die Bosnier blieben indes weiter gefährlich. Duljevic schlenzte Richtung langes Kreuzeck, nahezu perfekt, Goalie Lindner schien über sich hinauszuwa­chsen, hob ab und bugsierte die Kugel in den Corner (64.). Wahrlich eine Glanztat.

Foda entschloss sich, die Offensive noch mehr zu forcieren. Schöpf musste in der 67. Minute Platz machen für Stürmer Gregoritsc­h, der sich prompt mit einem gefährlich­en Kopfball vorstellig machte. Dem nicht genug: In den letzten zehn Minuten durfte Janko sein Comeback im Team geben, der Goalgetter kam unter tosendem Applaus statt Zulj – ein Märchen ohne Happy End für den Schweiz-Legionär.

Den Matchball vergab Schlager in der Nachspielz­eit, der Salzburger Wirbelwind schoss volley in den Nachthimme­l.

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ATTISANI, GEPA, FOTOLIA
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 ??  ?? Für Stefan Lainer und Co. gab es gegen die bosnische Defensive einfach kein Durchkomme­n
Für Stefan Lainer und Co. gab es gegen die bosnische Defensive einfach kein Durchkomme­n
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Brachte Schwung: Xaver Schlager, hier gegen Haris Duljevic
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GEPA Tormann Heinz Lindner rettete Österreich zwei Mal vor einem Verlusttre­ffer

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