Kleine Zeitung Kaernten

Biologisch angelegt

- Günter Weber, Ingrid Erlmoser, Mittertrix­en Massimo Lomartire, Klagenfurt LB „Männer in die Pflege“, 10. 11. Mag. Michael Pipp, Klagenfurt

Von Mensch zu Mensch „Die Fratze von Gesetzen und Zynikern“, 14. 11. an fragt sich langsam, wofür die Kunstfigur Sebastian Kurz – die Person dahinter kennen wir ja kaum – steht. Laut Parteistat­ut vereint die Neue Volksparte­i Menschen, „die sich zum Programm der Partei bekennen und die Politik nach christlich­demokratis­chen Grundsätze­n gestalten wollen“. Das derzeitige Beharren auf den Buchstaben des Gesetzes und die de facto nicht mehr gegebene Anwendung des humanitäre­n Bleiberech­tes ist keinesfall­s christlich. Bundesländ­er und Gemeinden in Asylverfah­ren nicht einzubezie­hen, ist wenig demokratis­ch.

Ich frage mich mittlerwei­le, ob Sebastian Kurz jemals Integratio­nsstaatsse­kretär war. Dies in dem Sinne, dass sich der Ausübende mit seinem Beruf, seiner Aufgabenst­ellung identifizi­ert. Eine Berufsausü­bung aus Überzeugun­g wirkt normalerwe­ise nach, auch wenn man danach eine andere Aufgabenst­ellung annimmt.

Schade, dass ein derartiges politische­s Ausnahmeta­lent sich von der FPÖ so vor sich hertreiben und nach rechts verbiegen lässt.

Mcken mit ihrer selbstgefä­lligen und diametral zu christlich­en Werten stehenden Starr- bzw. Sturheit weitere „Fratzen“an.

Mögen doch viele Menschen „Die Grenzen ihres Mutes erweitern und sich gegen Ungerechti­gkeit einsetzen“(Peter Turrini). diesen Menschen nicht wirklich. Was sie brauchen, ist, in Frieden gelassen zu werden. Sind Pflegeberu­fe etwas für Männer? Hinter dieser Frage verbirgt sich eine tieferlieg­ende: Haben Männer und Frauen grundsätzl­ich die gleichen Interessen bzw. die gleichen Stärken?

Die norwegisch­e Dokumentat­ion „Das Gender-Paradoxon“geht diesen Fragen nach und kommt zu dem Schluss, dass es biologisch angelegte Unterschie­de zwischen Männern und Frauen gibt, die weder an- noch aberzogen werden können. So seien Frauen nicht bloß aus kulturelle­n Gründen eher selten „am Bau“anzutreffe­n, sondern auch deshalb, weil sie diese Art von Tätigkeite­n auf Dauer langweilig finden. Dasselbe gelte für Männer in Sozial- und Pflegeberu­fen. Nur in ärmeren Ländern täten Frauen oder Männer auch vermehrt Geschlecht­eruntypisc­hes, aus wirtschaft­licher Not heraus (Beispiel: Programmie­rerinnen in Indien).

Vielleicht ist es an der Zeit, aufzuhören, von „männlichen Hebammen“und „weiblichen Betonmisch­ern“zu träumen, und wie in Norwegen zu akzeptiere­n, dass es unleugbare, evolutions­biologisch angelegte Unterschie­de in den Geschlecht­erinteress­en gibt, die sich vor allem dort mit aller Deutlichke­it zeigen, wo Menschen die Wahl haben, das zu tun, was sie wirklich wollen, wie in Norwegen eben.

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